Apollo 13 - Erfolgreicher Fehlschlag

Vier Tage lang kämpften die Astronauten der Apollo 13-Mission zusammen mit dem Kontrollzentrum in Houston darum, wieder unbeschadet zur Erde zurückzukehren. Nach einer Explosion verloren sie Sauerstoff und Energie. Durch technisches Geschick und mit einer großen Portion Glück schafften sie die sichere Rückkehr zur Erde, was die NASA als erfolgreichen Fehlschlag bezeichnete.

Das Apollo-Programm der NASA diente der Erforschung des Mondes und war von Präsident John F. Kennedy auf den Weg gebracht worden. Er verkündete Anfang der 60er Jahre, dass bis zum Ende jenes Jahrzehnts ein Mensch auf dem Mond landen sollte. Mit der Apollo 11-Mission wurde dieses Ziel 1969 erreicht.

Die Mannschaft von Apollo 13

Der Flug von Apollo 13 war da schon fast Routine. Das Raumschiff mit dem bezeichnenden Namen "Odyssey" sollte drei Astronauten zum Mond bringen. Der Start erfolgte am 13. April 1970 um 14.13 Ortszeit in Cape Canaveral, Florida. Die Astronauten James A. Lovell, John L. Swigert und Fred Haise sollten auf dem Mond landen und verschiedene Experimente durchführen.

Der Start verlief problemlos und auch das erste Experiment wurde auf den Weg gebracht, der so genannte "Saturn-Crash". Ein Teil der Saturn-Trägerrakete wurde auf Kollisionskurs mit dem Mond geschickt. Der Einschlag wurde wenige Tage später von Geräten, die die Apollo 12-Mission zurückgelassen hatte, registriert. Dadurch gewann man Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Mondes.

"Okay, Houston, we´ve had a problem here."

Knapp zweieinhalb Tage nach dem Start bereitete sich die Crew auf die bevorstehende Mondlandung vor. Dabei ereignete sich das Unglück. Ein Sauerstofftank war explodiert. Dadurch wurde die Raumkapsel beschädigt, was zu Problemen mit der Strom- und Wasserversorgung führte. Außerdem wirkte der ausströmende Sauerstoff wie ein kleines Triebwerk und brachte das Raumschiff zum Schlingern.

Als der Sauerstoff aus dem Tank entwichen war, konnte der Kurs wieder stabilisiert werden. Aber das Servicemodul, das für die Reise zum Mond vorgesehen war, war so stark beschädigt, dass die Astronauten in die Mondfähre wechseln mussten, um zu überleben. Es gab nun zwei theoretische Möglichkeiten: Entweder die Kapsel abbremsen und direkt zur Erde zurückfliegen, oder die Mission fortsetzen.

Krisenkonferenz im Kontrollzentrum in Houston, Texas. Es musste schnell eine Lösung gefunden werden, um das Leben der Crew zu retten.



Für ein sofortiges Wendemanöver war nicht genug Treibstoff an Bord. So entschloss sich das Kontrollzentrum in Houston zusammen mit den Raumfahrern dazu, den Flug fortzusetzen, den Mond zu umrunden, und erst dann zur Erde zurückzukehren. Das war ein sehr schwieriges Manöver. Man hatte viel weniger Sauerstoff als geplant.

Die Astronauten konnten nur überleben, wenn Raumkapsel und Mondfähre die ganze Zeit zusammen blieben. Dadurch war die Masse viel größer und man brauchte mehr von dem ohnehin knapp bemessenen Treibstoff. Es musste sehr genau kalkuliert werden - ein Fehler, und die Astronauten hätten nicht zurückkehren können.

 

Ein Originalbild aus dem Inneren der Raumkapsel. Die Astronauten versuchen, ihre Sauerstoffversorgung sicherzustellen.

Auf dem noch weitere 100 Stunden währenden Flug zum Mond und zurück zur Erde musste auch noch das Luftreinigungssystem der Mondfähre umgebaut werden, weil es nicht für drei Personen ausgelegt war. Dank der Improvisation der Techniker in der Bodenstation gelang es, das Problem mit den wenigen an Bord zur Verfügung stehenden Mitteln zu lösen.

Ohne Heizung im All

Schwierig war auch, dass nur ein Bruchteil der normalerweise vorhandenen Energie zur Verfügung stand. Alle Geräte, die nicht absolut nötig waren, wurden abgeschaltet, unter anderem die Heizung. Die Temperatur in der Kapsel sank auf minus zehn Grad Celsius. Abwechselnd wärmten sich die drei Astronauten in den zwei vorhandenen Raumanzügen.

Die Landung der Kapsel im Pazifik.



Nach fast vier Tagen voller Angst und Hoffnung, zwischen Erde und Mond in einer kleinen Metallkapsel eingeschlossen, gelang den Astronauten am 17. April schließlich die genaueste Landung des ganzen Apollo-Programms im Pazifik. Obwohl das eigentliche Missionsziel nicht erreicht wurde, sprach man von einem erfolgreichen Fehlschlag, weil man die Astronauten wohlbehalten zur Erde zurückbringen konnte.

Die Geschichte der Mission wurde 1995 mit Tom Hanks verfilmt und mit zwei Oscars ausgezeichnet.

Hier findet ihr ein exaktes Zeitprotokoll der Apollo 13-Mission (Englisch).



Wenn du mehr über den Mond erfahren willst, dann schau doch mal in WAS IST WAS-Band 21 Der Mond.





Text: -jj-/15.4.2005 Fotos: NASA

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