19.04.1971 - die Saljut-1 startet

Die Sowjetunion hatte Ende der 60er Jahre mit einem kostspieligen Raumfahrt- Programm versucht, wie die USA, als erste auf dem Mond zu landen. Doch vier Versuche mit den dafür entwickelten N1-Trägerraketen verliefen erfolglos. Daraufhin beschloss die Regierung, sich um die Entwicklung und Umsetzung bemannter Raumstationen zu kümmern. Und so konzentrierten sie sich zunächst auf die Saljut-Raumstationen.

Am 19.04.1971 schickten sie die erste Raumstation in die Erdumlaufbahn weitere 7 sollten folgen. Versorgt wurden die ersten Stationen von unbemannten Sojus-Kapseln, die später von den "Progress"-Kapseln ersetzt wurden.

Sojus 11 war die erste Mission die Saljut 1 betrat. Die Besatzung blieb drei Wochen auf der Station. Bei der Rückkehr zur Erde kam es jedoch beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zu einem tragischen Unfall, bei dem die gesamte Besatzung starb.

Am Anfang hatten die sowjetischen Raumstationen, wie auch die amerikanischen, mit großen technischen Problemen zu kämpfen. Die sowjetischen zeichneten sich mit der Zeit durch ihre leistungsstarken Lageregelungs- und Antriebssysteme aus. Sie verfügten über ein sehr gutes Lebenserhaltungs-System, das auch unter schwierigeren Bedingungen Atemluft mit einer gemischten Stickstoff/Sauerstoff-Atmosphäre lieferte, mit gemäßigten Temperaturen und angenehmer Luftfeuchtigkeit.

Ein Schwachpunkt der Stationen war die ungenügende Energieversorgung und die schlechte Funk- und Datenübertragung.

1977 startete die Saljut 6 Station und der Sowjetunion gelang der Durchbruch in ihrem bemannten Raumfahrt Programm. Über mehrere Jahre wurden zahlreiche Kosmonauten-Mannschaften angeflogen, die über längere Zeiträume auf der Station lebten und arbeiteten. Möglich wurde dies nur dadurch, dass die Station und die Kosmonauten ständig mit Nachschub versorgt wurden. Dafür wurden die unbemannten Progress-Kapseln entwickelt. Sie lieferten Treibstoff, Atemgase, Nahrungsmittel, aber auch Post für die Besatzungsmitglieder. Diese Nachschub-Transporter wurden später auch für die Mir eingesetzt.

Während des jahrelangen Betriebs der Raumstationen sammelten die russischen Wissenschaftler wertvolle Erfahrungen mit Langzeitaufenthalten des Menschen im Weltall, mit Schwerelosigkeit und den körperlichen und psychologischen Folgen für einen Astronauten.

Saljut 6 und 7 waren äußerst erfolgreiche Raumstationen. Viele Experimente konnten durchgeführt und ein Weltraumverweilrekord von 237 Tagen aufgestellt werden.

1978 besuchte Sigmund Jähn mit Sojus 31 die Saljut 6. Der Fliegeroffizier aus dem Vogtland war damit der erste Deutsche, der an einem Weltraumflug teil nahm.

Wenn ihr euch genauer über die russische Raumfahrt informieren möchtet: Die Seite der RKA (Russian Space Agency, die russische Behörde für Raumfahrt) bei der NASA führt zu

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