Max-Planck-Forschungspreis 2008

Heute wird der Max-Planck-Forschungspreis verliehen. Gefördert werden damit Forscher aus besonders zukunftsträchtigen Fachgebieten. Je 750 000 Euro erhalten die Preisträger. Dieses Jahr wurden zwei Materialforscher ausgezeichnet.

Der Max-Planck-Forschungspreis ist nach dem deutschen Physiker Max Planck benannt. Er gilt als Vater der Quantenmechanik. Die erklärt, warum sich Materie und Energie verhalten, wie sie es tun. Mit dem Max-Planck-Forschungspreis werden deutsche und ausländische Wissenschaftler aus Fachbereichen gefördert, die vermutlich in naher Zukunft wichtig sein werden.


Der Preis wird seit 1990 jährlich vergeben. Abwechselnd an Preisträger aus Natur- und Ingenieurswissenschaften, aus Lebenswissenschaften oder den Geisteswissenschaften. Seit 2004 gibt es zwei Preisträger und jeder erhält 750 000 Euro Preisgeld. Damit soll den Wissenschaftlern ermöglicht werden, international mit anderen Forschern zusammen zu arbeiten, teure Kongresse zu besuchen und ihre Forschung zu vertiefen.


Dieses Jahr geht der Preis an zwei Forscher, die versuchen, Erkenntnisse aus der Natur in die Technik zu übertragen. So gesehen sind sie Bioniker, auch wenn sie in ganz unterschiedlichen Bereichen forschen.


Die Preisträger 2008


Prof. Dr. Peter Fratzl leitet seit 2003 die Abteilung Biomaterialien am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung. Eine Grenzfläche, die du schon oft gesehen hast, sind die dünnen Seifenhäute von Seifenblasen. Peter Fratzl ist Biophysiker und erforscht das Wachstum von Holz und Knochen. Denn Bäume und Knochen können sich an wechselnde Belastungen anpassen.


Dabei wird mit geringstem Gewicht und Materialaufwand eine hohe Festigkeit erzielt. Und Bäume sind zudem noch flexibel, brechen also nicht gleich ab. Mit dem Preis kann Dr. Peter Fratzl weiter daran forschen, wie Bäume, Knochen oder Zähne so stabil wachsen und gleichzeitig so leicht sein können.


Prof. Dr. Robert Langer stammt vom berühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT in Boston, USA. Er forscht an der praktischen Umsetzung von biologischen Funktionen auf künstliche Materialien. Besondere Anerkennung fand seine Forschung über die kontrollierte Freisetzung von Arzneistoffen. So können Medikamente für das Herz oder gegen Krebs zielgenau im Körper platziert werden.


Weil die Stoffe genau dorthin gebracht werden, wo sie gebraucht werden, kommt man auch mit weniger Wirkstoff aus, was die Nebenwirkungen senkt. Außerdem forscht Dr. Langer daran, wie man Haut und andere Organe künstlich züchten kann. Mit dem Forschungspreis kann die Forschung an von der Natur inspirierten Materialien ausgedehnt werden.


Wenn dich interessiert, was man alles aus der Natur schon abgeschaut hat, und woran die Forscher in Zukunft arbeiten werden, dann wirf doch auch einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 122: Bionik


Text: -jj- 25.6.2008 // Bilder: © Max-Planck-Institut

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