Die 49. Internationale Mathematikolympiade

Seit 1959 finden jährlich Internationale Mathematikolympiaden (IMO) für Schüler statt. Wer die Welt der Zahlen liebt, kann sich hier beweisen nur gut im Kopfrechnen zu sein, genügt aber nicht. Dieses Jahr treffen sich die Mathe-Asse in Madrid. Vom 11. bis 22. Juli wird gerechnet bis die Köpfe rauchen.

Die Internationale Mathematikolympiade für Schüler findet seit 1959 jedes Jahr statt. Nur 1980 fiel die Olympiade in der Mongolei wegen politischer Spannungen aus. Ihren Ursprung hat die Mathematikolympiade in den ehemaligen Ostblockstaaten, darum fand sie zunächst auch nur in osteuropäischen Ländern statt. Mittlerweile wird sie weltweit veranstaltet.


Die erste Olympiade 1959 fand in Rumänien statt, mit sieben teilnehmenden Ländern. Die 48. Matheolympiade war 2007 in Vietnam. Dort gab es eine Rekordbeteiligung von 520 Schülern aus 93 Ländern. Jedes Land entsendet eine Mannschaft mit sechs Schülerinnen und Schülern. Einige wenige Talente haben auch eine mehrfache Teilnahme geschafft. Viele ehemalige Teilnehmer einer IMO wurden bekannte Mathematiker. Einige gewannen sogar die Fields-Medaille. Unter Mathematikern gilt das als eine Art Nobelpreisauszeichnung.


Wie kann man teilnehmen?


Der Weg zur Teilnahme führt in Deutschland über die Mathematik Olympiaden, den Bundeswettbewerb Mathematik oder einen Landessieg im Wettbewerb Jugend forscht im Fachgebiet Mathematik. Jedes Jahr schaffen etwa 130 Schüler diese Bedingungen. Sie schreiben dann zwei Auswahlklausuren. Bedingung ist, das die Teilnehmer unter 20 Jahre alt sind und noch keine universitäre Ausbildung begonnen haben.


Die 16 besten Absolventen dieser Klausur erhalten dann von erfahrenen Mathematikern, die oft selbst Teilnehmer einer IMO waren, einige Tipps und Tricks. Zudem wird das mathematische Wissen weiter ausgebaut. Es werden weitere Klausuren geschrieben, und schließlich bleiben die sechs Schülerinnen und Schüler übrig, die für Deutschland zur IMO fahren. Die Schüler, die Deutschland dieses Jahr vertreten, stammen aus Thüringen, Sachsen und Schleswig-Holstein.


Der Wettbewerb


Im Wettbewerb selbst haben die Schüler an zwei aufeinander folgenden Tagen jeweils viereinhalb Stunden Zeit, um jeweils drei Aufgaben zu lösen. Jede Aufgabe wird mit null bis sieben Punkten bewertet. Insgesamt können also maximal 42 Punkte erzielt werden.


Da die IMO ein Einzelwettbewerb ist, gibt es keine offizielle Länderwertung. Das wäre auch problematisch, weil die Schulsysteme der einzelnen Länder sowie die Vorbereitung der Schüler sehr unterschiedlich sind. In China und den USA etwa gibt es richtig gehende Sommercamps für mögliche Teilnehmer.


Einzelwettbewerb, kein Ländervergleich


Das deutsche Team 2007: v.l.n.r.: Friedrich Feuerstein, Prof. Dr. Hans-Dietrich Gronau, Frauke Dammann, Stephan Neupert, Malte Lackmann, Prof. Dr. Dierk Schleicher, Peter Scholze, Lisa Sauermann, Prof. Dr. Jürgen Prestin, Georg Schröter

Eine Länderwertung würde diesen unterschiedlichen Bedingungen und Voraussetzungen nicht gerecht werden. Die Vorbereitungen in Deutschland sind bei weitem nicht so intensiv wie in andern Ländern. Die deutschen Teams liegen dennoch meist im oberen Drittel der rund 90 Teilnehmerstaaten. Ein deutsches Ausnahmetalent ist Christian Reiher. Er gewann 1999 bis 2003 vier Gold- und eine Bronzemedaille. Außer ihm gelang das bislang nur dem US-Amerikaner Reid Barton.


Die IMO 2009 wird übrigens in Bremen stattfinden.




Ob ihr das Zeug zum Mathestar habt, könnt ihr anhand von Aufgaben aus zurückliegenden Jahren testen.

Bundeswettbewerb Mathematik


Hier kommt ihr zur IMO-Hymne.

Wenn dich die Welt der Zahlen interessiert, dann wirf doch auch einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 12: Mathematik


Text: -jj- 10.7.2008 // Bilder: Logo © IMO; Deutsches Logo & Teilnehmer 2007 © und mit freundlicher Genehmigung von MathematikOlympiaden e.V.; Graph PD

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt