Werner Heisenberg

Mit 31 Jahren erhielt der deutsche Physiker den Nobelpreis. Er war damit einer der jüngsten Wissenschaftler, die je so ausgezeichnet wurden.

Heisenberg gehörte zu den Begründern der Quantenmechanik.

Werner Heisenberg wurde am 5. Dezember 1901 in Würzburg geboren. Er war Sohn des damaligen Privatdozenten und späteren Universitätsprofessors August Heisenberg 1910 zog die Familie nach München. Ab 1920 studierte er dort mathematische Physik, Mathematik und Astronomie.

In die Probleme der neuen Quantentheorie arbeitete er sich schnell ein. Schon nach wenigen Monaten zeigte er neuartige Lösungen auf. Die Heisenbergsche Unschärferelation von 1921 wurde die Grundlage der Kopenhagener Deutung der Quantentheorie, die eine ganz neuartige Auffassung der physikalischen Realität aufzeigt. Sie spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Mechanik und übte großen Einfluss auf die moderne Philosophie aus. 1923 promovierte er mit einer Arbeit über Turbulenz.

Reisen rund um die Welt

1924 habilitierte er bei Max Born an der Universität Göttingen. Hier nahm seine Forschungstätigkeit Gestalt an. Er lernte die bekannten Physiker Albert Einstein und Niels Bohr kennen, und wechselte bis 1927 zwischen Göttingen und Kopenhagen.

1927 wurde Heisenberg als Professor für Theoretische Physik an die Universität Leipzig berufen. 1929 reiste er um den Globus. Eine Vortragsreise führte ihn nach USA, Japan und Indien.

Für seine Forschungen an der Quantentheorie erhält er 1933 die Max-Planck-Medaille. Im gleichen Jahr wurde Heisenberg der Nobelpreis für Physik rückwirkend für das Jahr 1932 verliehen.

1937 heiratete er Elisabeth Schumacher. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor.

Geheimnisse der Elementarteilchen

Er beschäftigte sich mit den Elementarteilchen und kam zu dem Schluss, dass eine technische Nutzung der Atomenergie nicht möglich sei. Schon 1938 musste er umdenken, als Otto Hahn einen Atomkern spaltete und so Energie gewann.

1940 war Heisenberg für die wissenschaftliche Forschung in Zusammenhang mit dem deutschen Kernenergieprojekt verantwortlich. 1941 wurde er Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik (1948 in Max-Planck-Institut für Physik umbenannt). Nach dem Krieg war er kurze Zeit in England interniert.

Von 1946 bis zu seinem Tod leitete er das Max-Planck-Institut in Göttingen, das 1958 nach München verlegt und zum Institut für Physik und Astrophysik erweitert wurde. Als Vorsitzender des Deutschen Forschungsrates bestimmte er den Wiederaufbau der Naturwissenschaften in Westdeutschland entscheidend mit. Er beriet Bundeskanzler Konrad Adenauer in atomtechnischen Fragen und förderte zugleich die internationale Zusammenarbeit.

Gegen Atomwaffen

Heisenberg lehnte den Bau und Einsatz von Atombomben entschieden ab. 1957 beteiligte er sich an der Erklärung der "Göttinger Achtzehn", in der die führenden Wissenschaftler dieser Zeit sich gegen eine atomare Bewaffnung der Bundeswehr aussprachen. Dennoch setzte Heisenberg seine Forschungstätigkeit fort, wurde Gründungsmitglied des europäischen Zentrums für die Elementarteilchenforschung CERN bei Genf und stellte unter anderem seine bekannte "Weltformel" von der Feldgleichung der Elementarteilchen auf

Er starb am 1. Februar 1976 in München.

Hier findest du die online-Ausstellung "Heisenberg and Uncertainty" in englischer Sprache.

Text: RR - Stand: 30. 1. 2006

Foto: Max-Planck-Institut für Physik, München

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