Svante Arrhenius

Am 19. Februar 1859 wurde Svante Arrhenius in der Nähe von Uppsala geboren. Der hochbegabte Schwede lieferte eine neue Theorie zum Verhalten von Säuren und Basen und befasste sich mit vielen weiteren Wissensgebieten. Als erster Schwede erhielt er 1903 den Nobelpreis für Chemie.

Svante August Arrhenius wurde am 19. Februar 1859 auf Gut Wik am Mälarsee geboren. Svante war ein sehr begabtes Kind und er lernte schon mit drei Jahren das Lesen. Er beobachtete, wie sein Vater schriftliche Berechnungen ausführte und wurde dadurch in jungen Jahren auch ein sehr guter Kopfrechner.


In der Schule interessierte er sich besonders für Mathematik und Physik. 1867 machte Arrhenius sein Abitur und studierte Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Uppsala. 1881 wechselte er an die Uni Stockholm wo er 1884 seine Doktorarbeit verfasste. In der behandelte er die elektrische Leitfähigkeit von Elektrolyten.

Puh, was ist denn das? Eigentlich ganz einfach: Wenn du Kochsalz in Wasser auflöst, dann hast du eine elektrolytische Lösung, die Strom leitet, also elektrisch Leitfähig ist. Das untersuchte Arrhenius. Destilliertes Wasser hingegen leitet so gut wie keinen Strom. Warum?

Salz und Ionen

Kochsalz und andere Salze sind aus so genannte Ionen aufgebaut. Das sind Atome, die entweder zu viele oder zu wenige Elektronen haben. Atome mit zu wenig Elektronen sind positiv geladen und heißen Kation. Atome mit zu vielen Elektronen sind negativ geladen und heißen Anion. Ionen können auf ein elektrisches Feld reagieren.

Kochsalz zum Beispiel besteht aus einem Natrium-Kation und einem Chlor-Anion. Als Kristall ist Kochsalz aber nicht leitfähig, weil sich die positive und die negative Ladung ausgleichen.


Destilliertes Wasser ist besonders gereinigtes Wasser und besteht fast nur noch aus Wassermolekülen. Wenn man nun Kochsalz hinzu gibt, dann löst sich das Salz auf. Die einzelnen Natriumkationen und die Chloranionen schwimmen nun frei darin herum. Anders als im Salzkristall heben sich die ungleichen Ladungen nun nicht mehr auf. Wenn man nun Strom anlegt, kann der nun dank der elektrisch geladenen Ionen durch die Flüssigkeit hindurch fließen.



Eine elektrolytische Apparatur. Negativ geladene Anionen wandern zur Anode, positiv geladene Kationen wandern zur Kathode.



Das klingt weit weg von der täglichen Erfahrung, aber ohne diese Eigenschaft wäre Leben nicht möglich! Denn nur durch gelöste Salze in den Zellen kann die Reizweiterleitung zum Beispiel in Nerven stattfinden.


Nobelpreis für Chemie


Für seine Forschungen darüber erhielt Arrhenius 1903 als erster Schwede den Nobelpreis für Chemie. Außerdem stellte er eine Theorie über Säuren und Basen auf und befasste sich mit der Geschwindigkeit von chemischen Reaktionen.


Er forschte auch an meteorologischen Themen und stellte als einer der ersten die Vermutung an, dass der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre, die Durchschnittstemperatur der Erde und die Ausbreitung von Gletschern miteinander in Zusammenhang stehen.


Des weiteren stellte er Untersuchungen über Gifte an und vertiefte so das Verständnis der Funktionsweise des Immunsystem. Als einer der ersten versuchte er, die Entstehung der beeindruckenden Nordlichter zu erklären.

Die Entstehung des Lebens

Auch machte er sich Gedanken über die Entstehung des Lebens auf der Erde und entwickelte die sogenannte Panspermiehypothese. Danach ist Leben im All zumindest in Form von Mikroogranismen weit verbreitet und Kometen bringen solche Lebenskeime auf Planeten.


Nach und nach hatte Arrhenius viele Ämter inne und war sehr beschäftigt. Auch im Alter kümmerte sich um viele Aufgaben, so auch um die Führung des Nobelinstituts für physikalische Chemie. Er war auch im Komitee, das für die Nobelpreisvergabe zuständig war.


In dieser Stellung begünstigte er Freunde und machte Front gegen wissenschaftliche Gegner. Nicht zuletzt durch seinen Einfluss wurde die Nobelpreisvergabe an den Russen Mendelejew verhindert, der das Periodensystems entwickelt hatte. Denn Mendelejew war ein Kritiker von Arrhenius Arbeit gewesen.


Svante Arrhenius starb am 2. Oktober 1927 in Stockholm.

Text: -jj- 18.2.2009 // Bilder: Arrhenius/PD; Slaz Christian Thiele/GFDL; Elektrolyse Niko Lan cc-by- sa 2.5

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