Niels Henrik Abel junges Genie

Vor 105 Jahren, am 5. August 1802, wurde auf Finnöy in Norwegen Nils Henrik Abel geboren. Obwohl er nur 26 Jahre alt wurde, leistete er bedeutende Beiträge zur Mathematik. In seinem Andenken verleiht die Norwegische Akademie der Wissenschaften seit 2003 den Abel-Preis, der als Nobelpreis für Mathematik gilt.

Niels Henrik Abel wurde am 5. August 1802 auf der Insel Finnoy in Norwegen geboren. Er war Sohn von Sören Georg Abel, einem Theologen und Philologen (Alte Sprachen), und Anne Marie Simonson. Abel hatte sechs Geschwister.


Ab 1817 besuchte er die Kathedralschule in Oslo, ehemals Christiania. Sein dortiger Lehrer gab ihm viele Texte großer Mathematiker wie Newton,Euler, Lagrange, Laplace und d'Alembert zu lesen und weckte das mathematische Interesse und Talent von Niels.

Förderung durch Lehrer

Dank seines dortigen Lehrers Holmboe erhielt Abel ein Stipendium. Ab 1821 studierte er an der Universität von Oslo. Dort wurden damals keine Naturwissenschaften unterrichtet, so dass sich Abel vieles durch Selbststudium, unterstützt von seinen Professoren, beibrachte. Zu der Zeit veröffentlichte er auch seine ersten Arbeiten in der gerade gegründeten ersten naturwissenschaftlichen Zeitung Norwegens.

Die Mathe-Tante


1823 wohnte er in Kopenhagen bei einer Tante, die sich ebenfalls mit mathematischen Problemen beschäftigte. Dort lernte er auch seine spätere Verlobte Christine Kempf kennen. Im folgenden Jahr konnte er dank eines staatlichen Stipendiums im Ausland studieren. Er veröffentlichte eine Arbeit über die Unlösbarkeit bestimmter Gleichungen, die auch von Fachleuten nicht auf Anhieb zu verstehen war.


1825 erhielt er in Berlin Förderung durch den Ingenieur und Verleger Leopold Crelle. In dessen Zeitschrift Journal für reine und angewandte Mathematik veröffentlichte Abel viele seiner Arbeiten. Durch ihn erlangte das Journal auch einen guten Ruf. Nach einer Stippvisite in Freiberg in Sachsen reiste er 1826 nach Paris, dem damaligen europäischen Zentrum für Mathematik.

Todesurteil in Paris


Wohl fühlte er sich allerdings dort nicht. Er hatte finanzielle Sorgen, er glaubte, eine wichtige Arbeit von ihm wäre verloren gegangen und er litt unter Depressionen, weil man bei ihm Tuberkulose diagnostiziert hatte damals ein Todesurteil. Ende 1826 ging er wieder nach Berlin, wo ihm Crelle eine Stelle als Herausgeber seines Journals anbot. Doch Anfang 1827 ging Abel zurück nach Norwegen.


Mittlerweile erhielt er kein Stipendium mehr und lebte von Schulden und Geld, dass ihm Freunde zukommen ließen. Er arbeitete intensiv an mathematischen Problemen, gab auch Nachhilfestunden. 1829 brach Lungentuberkulose bei ihm aus und er verstarb mit gerade einmal 26 Jahren am 6. April 1829.

Späte Anerkennung


Abel schuf grundlegende Arbeiten für die Analysis. Er arbeitete an binomischen Reihen und an der Integralrechnung. Nach ihm sind die Abel'schen Gruppen, Abel'sche Mannigfaltigkeiten und die Abel'schen Integrale benannt.


Seit 2003 vergibt die Norwegische Akademie der Wissenschaften den Abel-Preis, der unter Mathematikern als eine Art Nobelpreis angesehen wird.


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Text: -jj- 26.7.2007//Bilder: Zeichnung Abel: PD

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