Materialien der Zukunft - Nano-Chat für WIW-Leser

Vom 9.-11. November findet in Aachen die zweite WING-Konferenz zum Thema Materialwissenschaft statt. WING ist die Abkürzung für Werkstoffinnovationen für Industrie und Gesellschaft. Forscher diskutieren dort über neue Materialien, die in Zukunft völlig neuartige Produkte ermöglichen. Etwa Autolack, der auf Knopfdruck die Farbe ändert oder Waschbecken mit antibakterieller Beschichtung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und WASISTWAS.DE bieten euch die Möglichkeit, in einem Livechat am 10.11.2005 einem Forscher und Experten auf dem Gebiet der Nanotechnologie eure Fragen zu stellen.

Was ist Werkstoffwissenschaft?

Werkstoffwissenschaftler sind wichtige Leute. Sie erforschen Materialien und untersuchen, wie sie sich unter Extrembedingungen verhalten. Das ist wichtig, um Konstruktionen wie den neuen Superairbus A380 überhaupt zu ermöglichen. Bild: Gerd Habenich/Lufthansa

Ein Werkstoffwissenschaftler ist ein praktisch arbeitender Mensch. Er untersucht die Eigenschaften von Materialien wie Beton, Stahl, Glas oder Plastik und vielen anderen mehr. Beispielsweise untersucht er, wie viel Gewicht man an einen Metallstab hängen kann, bevor er sich verbiegt oder bricht. Oder wie viel Temperatur Kunststoff aushält, bevor er schmilzt oder brennt. Und er erforscht, wie man die Eigenschaften verschiedener Materialien verbessern kann, etwa durch den Einsatz von Nanotechnologie.

Wer braucht Werkstoffwissenschaft?

Werkstoffwissenschaftler sind für uns alle wichtig. Gäbe es sie nicht, wäre es schwierig etwa Metall in gleichbleibender Qualität herzustellen. Das kann gefährlich sein, zum Beispiel im Straßenverkehr oder in der Luft- und Raumfahrt. Oder Kunststoffe, in die man Lebensmittel einpackt, etwa deine Box für dein Pausenbrot, könnten giftige Chemikalien abgeben. Werkstoffwissenschaftler sind also wichtig für die Sicherheit im täglichen Leben. Und neue Materialien ermöglichen neue Produkte. So können auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Was sind Werkstoffe der Zukunft?

Auf der WING-Konferenz in Aachen diskutieren Forscher besonders über die Kombination verschiedener Technologien, um daraus neue Materialien herzustellen. Ein Wissenschaftsgebiet, das besonders viele neue Materialien mit zum Teil erstaunlichen Eigenschaften verspricht, ist die Nanotechnologie.

Was hat Nanotechnologie mit Werkstoffwissenschaft zu tun?

Auch das ist Nanotechnologie: Edelstahl ist mit einer dünnen Glasschicht überzogen. Darin ist ein Hologramm eingebrannt. So können Fälschungen vermieden werden. Ganz wichtig in der Luftfahrt, wo fehlerhafte Teile Menschenleben kosten können. Bild: INM GmbH Leipzig

Nanotechnologie arbeitet mit winzigsten, maßgeschneiderten Molekülen und manchmal auch Atomen (siehe Links am Ende des Artikels). Kombiniert man sie mit herkömmlichen Materialien wie zum Beispiel Glas, dann kommt dabei besonders feuerfestes Glas heraus.

Besonders nützlich sind Anwendungen in der Medizin. Zum Beispiel mit Nanopartikeln veredelte Textilien. Sie können Gerüche binden oder verhindern oder Bakterien abtöten. Das ist im Krankenhaus nützlich oder hilft Menschen, die an Hauterkrankungen leiden.

Ein besonders spektakuläres Beispiel ist der Autolack, der auf Knopfdruck seine Farbe ändern kann. Die Forschung steht da aber noch ganz am Anfang. Materialwissenschaft und Nanotechnologie ergänzen sich dabei hervorragend.

Chat mit Dr. Hilgers von IBM zur Nanotechnologie

Wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, was mit Nanotechnologie noch möglich ist und ob es auch Gefahren gibt, dann nutzt doch die Gelegenheit um mit Herrn Dr. Hilgers von IBM am 10. November 2005 von 12-13 Uhr zu chatten.

Dr. Hilgers ist 51 Jahre alt und hat Chemie studiert. Seit 1985 arbeitet er für IBM und beschäftigt sich mit Zukunftstechnologien. Aktuell beschäftigt er sich bei IBM mit der Entwicklung neuer Werkstoffe.

Vielleicht habt ihr ja selbst spannende Ideen, was man mit Nanotechnologie machen kann. Oder ihr wollt einfach wissen, wie der Tagesablauf eines Forschers aussieht. Nutzt die Gelegenheit, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung und WASISTWAS.DE euch bieten, um mal einen Experten mit euren Fragen zu löchern.

Hier geht´s zum Chat!

Übrigens...

Wer in diesem Bereich arbeiten will, der muss nicht studiert haben. Es gibt auch Ausbildungsberufe im Bereich der Werkstoffwissenschaften und Nanotechnologie. Mehr Informationen dazu findet ihr in den unten angehängten Links.

Links:

Ein Artikel über Nanotechnologie bei WASISTWAS.DE

Hier findet ihr Informationen zu Studium und Ausbildungsberufen im Bereich der Nanotechnologie

Informationen und Unterrichtsmaterial zu Nanotechnologie

Text: -jj- 2.11.2005 Bild Autofabrikation: DaimlerChrysler Corporate Pictures

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt