Marie Curie die erste Frau mit Nobelpreis

Schon bald nach ihrer Geburt am 7. November 1867 in Warschau (Polen), beeindruckt die kleine Marya Sklodowska Verwandte und Freunde mit ihrer Intelligenz und ihrem enormen Gedächtnis. Mit 16 schließt Marya das Gymnasium mit Auszeichnung ab. Um ihrer älteren Schwester das Medizinstudium in Paris zu finanzieren, nimmt sie zunächst eine Stelle als Erzieherin an. In Polen sind Frauen zu jener Zeit an den Universitäten noch nicht zugelassen.

Auf nach Paris

 

Acht Jahre später geht Marya ebenfalls nach Frankreich. Sie studiert Mathematik und Physik an der Sorbonne. Voller Energie stürzt sie sich in ihr Studium - vor lauter Lernen vergisst sie manchmal tagelang zu essen, oft fehlt ihr allerdings auch das Geld.

1894 lernt sie einen Mann kennen, der genauso zurückgezogen wie sie lebt und ebenso besessen von der Wissenschaft ist: Pierre Curie - ein Physiker, den sie ein Jahr später heiratet. Das Ehepaar hat nur ein Lebensziel: Sie wollen der Wissenschaft dienen.

Geldnot und Wissensdurst

Da sie kein Laboratorium besitzen, müssen sie ihre Experimente in einem kleinen, dunklen und ständig kaltem Raum durchführen. Für ihre Doktorarbeit erforscht Marie hier von früh bis spät die Radioaktivität - auch die Geburt ihrer Tochter Irene im Jahre 1897 ändert daran nichts.

Trotz ständiger Geldnot und ihrer Doppelbelastung als Mutter und Wissenschaftlerin ist Marie Curie glücklich. Nach vier Jahren intensiver Forschung gelingt es der Wissenschaftlerin, ein bis dahin unbekanntes Element zu isolieren: das Radium. Für ihre Entdeckung werden Marie und Pierre Curie 1903 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Glück und Unglück

 

In diesem Labor entdeckten die Curies das Radium.

Das stille Leben der Curies ist damit beendet - Fachleute aus der ganzen Welt interessieren sich plötzlich für ihre Arbeit. 1904 bringt Marie ihre zweite Tochter Eve zur Welt.

Doch das Familienglück hält nicht: 1906 wird Pierre Curie auf dem Wege zum Labor von einer Kutsche überrollt und stirbt. Trotz des Schmerzes über seinen Tod arbeitet Marie Curie unbeirrt weiter. Als Nachfolgerin ihres Mannes hält sie Vorlesungen an der Sorbonne - sie ist die erste Professorin an einer französischen Universität.

Chemienobelpreis

1911 erhält sie den zweiten Nobelpreis für ihre Arbeiten über radioaktive Elemente, diesmal im Bereich Chemie. Nach langem Hin und Her entschließt sich die Regierung, den Bau eines Radium-Instituts zu finanzieren.

Doch bevor Marie Curie in ihrem eigenen Institut arbeiten kann, beginnt 1914 der Erste Weltkrieg. Sofort spendet Marie Curie ihr Preisgeld der französischen Regierung. Außerdem entwickelt sie eine mobile Röntgenstation, die es Ärzten erleichtert, verwundete Soldaten zu behandeln.

Schleichender Tod

Nach Ende des Krieges 1918 nimmt sie mit aller Energie ihre wissenschaftliche Arbeit wieder auf. Neun Jahre lang forscht sie zusammen mit ihrer Tochter Irene - auch sie ist mittlerweile eine berühmte Physikerin - am Radium-Institut in Paris, sammelt Spenden für wissenschaftliche Projekte und hält Vorlesungen. Im Juni 1934 stirbt Marie Curie an Blutarmut - eine Folge der radioaktiven Strahlung, der ihr Körper jahrelang ausgesetzt war.

6.11.02/sw Bilder: PD

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