Luis Alvarez - von Atombomben, Dinosauriern und Meteoriten

Am 13.6.1911 wurde Luis Alvarez geboren. Der Physiker und Nobelpreisträger arbeitete an der Atombombe mit. Zusammen mit seinem Sohn entwickelte er die Theorie vom Meteoriteneinschlag, der die Dinosaurier ausgerottet haben soll.

Luis Walter Alvarez wurde am 13. Juni 1911 in San Francisco geboren. Er wurde in eine bekannte akademische Familie hineingeboren. Sein Vater war als "Amerikas Familiendoktor" bekannt für seine Artikel, in denen er sich Gesundheitsthemen widmete.


1928 nahm Luis Alvarez ein Studium an der Universität von Chicago auf. 1936 machte er seinen Abschluss bei Arthur Compton, selbst Nobelpreisträger. Unter anderem untersuchte er die aus dem Weltall auf die Erde eintreffende kosmische Strahlung.


Radar verrät: Freund oder Feind?


Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Alvarez an wichtigen Projekten mit. Zum einen verbesserte er die noch heute als sogenannte Transponder eingesetzte Identifizierungstechnik. Damit konnte mit Radar herausgefunden werden, ob man es mit einem eigenen oder feindlichen Flugzeug zu tun hatte.


Außerdem entwickelte er das sogenannte GCA-Radar. GCA steht für "Ground controlled Approach", also "Bodengesteuerter Anflug". Dieses System spielte eine wichtige Rolle während der Berliner Luftbrücke, bei der die Stadt durch Flugzeuge mit lebensnotwendigen Gütern versorgt wurde.


Führende Rolle beim "Manhattan Project"


Schließlich spielte Alvarez auch eine große Rolle während des sogenannten "Manhattan Projects" zur Entwicklung der Atombombe. Er entwickelte den Zündmechanismus dazu. In einem Flugzeug begleitete er außerdem den Abwurf der Bombe auf Hiroshima (siehe Bild). Zwar war er erschüttert über die Auswirkungen der Bombe, hielt sie aber für notwendig, um den Krieg zu verkürzen.


1968 erhielt Alvarez den Nobelpreis für Physik. Er hatte ein von Nuklearforschern genutztes Instrument deutlich verbessert, die sogenannte Blasenkammer. Damit kann man die Spuren geladener Elementarteilchen sichtbar machen und untersuchen.


Gegen Ende der 1960er Jahre nutzte er sein Wissen um die kosmische Strahlung, um damit die Pyramiden in Ägypten zu untersuchen. Er wollte wissen, ob es noch bislang verborgene Kammern darin gab.


Das Ende der Dinosaurier


Luis mit seinem Sohn Walter an einer geologischen Formation, an der die sogenannte KT-Grenze sichtbar ist. Die KT-Grenze markiert den Übergang von der Kreidezeit ins Tertiär. In einer dünnen Schicht ist besonders viel des auf der Erde seltenen Elements Iridium zu finden - Hinweis auf außerirdischen Ursprung in Gestalt eines riesigen Meteoriten.

1980 entwickelte er mit seinem Sohn, dem Geologen Walter Alvarez, die Theorie, das ein Meteoriteneinschlag die Dinosaurier aussterben ließ. Die beiden Forscher stellten fest, dass in einer bestimmten Erdschicht weltweit eine große Menge des Elements Iridium zu finden ist. Das Alter der Erdschicht passt zum Zeitpunkt, an dem die Dinosaurier vermutlich ausgestorben sind.


Iridium ist natürlicherweise auch auf der Erde vorhanden. Aber besonders viel ist auch in Kometen und Meteoriten zu finden. Die ungewöhnlich große Menge, die in dieser Grenzschicht zu finden ist, kann nur durch außerirdische Herkunft erklärt werden.


Luis Walter Alvarez war zweimal verheiratet und hatte insgesamt vier Kinder. Neben seiner Tätigkeit als Physiker spielte er auch gerne Golf. Für Präsident Dwight D. Eisenhower entwickelte er sogar eine Golfmaschine für innen.


1988 starb Luis Walter Alvarez an Krebs.


Text: -jj- 10.6.2011/Bilder: Alvarez PD; Flieger PD; Geo PD;

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