Kunstlicht aus der Chemie

Die Geschichte des elektrischen Lichtes schrieb Sir Humphrey Davy als er 1813 entdeckte, dass ein elektrischer Bogen, der zwischen zwei Pfosten geführt wird, Licht produziert

Aufstieg vom Apothekerlehrling zum Chemieprofessor

Als 17 jähriger ging Davy 1795 bei einem Apotheker und Wunderheiler in die Lehre. Dort machte er erste chemische Experimente und las jedes wissenschaftliche und philosophische Werk, das er ergattern konnte. Mit knapp 20 Jahren übernahm er schon die Leitung eines Laboratoriums zur Erforschung von Gasen und entdeckte die Wirkung des Lachgases. Und 1801 wurde er von Graf Rumford, dem Gründer der Royal Institution, als Professor für Chemie berufen. Auch in seinen Vorlesungen zeigte er zahlreiche Experimente, die bei seinen Studenten äußerst beliebt waren.

Begründer der Elektrochemie

Davy machte unzählige bahnbrechende Entdeckungen auf dem Gebiet der Elektrochemie. Er verwendete als erster elektrischen Strom in seinen Experimenten und schuf die heute noch gültige Elektrotheorie. Als einer der ersten Forscher verknüpfte er sein Wissen über chemische Verbindungen mit der elektrischen Theorie. Magnesiumverbindungen waren damals schon bekannt und wurden als Heilmittel eingesetzt, so zum Beispiel Bittersalz gegen Verstopfung. 1808 stellte Davy zum ersten Mal reines Magnesium durch Schmelzflusselektrolyse von Magnesiumerde dar. Durch seine neu entwickelten Methoden spürte er zahlreiche Elemente auf. Natrium, Strontium und Bor, um nur einige zu nennen

Davys bahnbrechenden Entdeckungen

Eine seiner größten Entdeckungen machte Sir Humphrey Davy allerdings 1813. Er entdeckte, dass ein elektrischer Bogen zwischen zwei Pfosten Licht verursachte. Hierfür baute er eine Batterie, indem er zwischen zwei Metallplättchen säuregetränkte Filzplättchen legte. An dem Metall befestigte er senkrecht zwei Drähte, an deren Enden er je einen Kohlestab montierte. Brachte er die Kohlen zusammen, floss elektrischer Strom. Entfernte er die Kohlenenden leicht voneinander, ging ein helles Licht zwischen den zwei Stäben auf der Lichtbogen. Durch den, zwischen den beiden Kohleenden, überspringenden Funken wurden die Spitzen sehr heiß. Der Lichtbogen erreichte immerhin Temperaturen zwischen 3000 und 4000 Grad Celsius.

Diese hohen Temperaturen beim Lichtbogen bewirken, dass glühende Teilchen von der Kohle mitgerissen werden. Die Helligkeit erhöht sich noch mehr.

Bei Davys Versuchsanordnung wurde die Kohle immer kürzer und die Batterien hielten auch nicht so lange. Diese Entdeckung verwendete man für Bogenlampen. Sie wurden in Paris zur Beleuchtung entlang dem Place de la Concorde angebracht.

Außerdem entwickelte er 1815 eine Sicherheitsgrubenlampe. Diese ermöglichte den Grubenarbeitern auch in den tiefer gelegenen Stollen hinabzusteigen, in dem sich das explosive Grubengas ein Methangemisch befand. Bei offenen Lampen drohte immer Explosionsgefahr.

- 17.01.2003 GH / Bilder: www.seilnacht.tuttlingen.com ; Science & Technologie

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