Heinrich Hertz der Entdecker der elektromagnetischen Wellen

Der berühmte Physiker wurde am 22. Februar 1857 als erster Sohn des Rechtsanwalts Dr. Gustav Hertz (18271914) und Anna Elisabeth Pfefferkorn in Hamburg geboren. Der Vater wurde 1877 Richter und war von 1887 bis 1904 Senator und Chef der Hamburger Justizverwaltung. Heinrich hatte drei jüngere Brüder und eine Schwester.

Vielversprechender Naturforscher

Heinrich Hertz studierte an der Universität Berlin. Im Alter von 26 Jahren wurde er Privatdozent für theoretische Physik an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Von 1885 bis 1889 lehrte er als Professor für Physik an der Technischen Hochschule in Karlsruhe.

In Experimenten wies er dort die elektromagnetischen Wellen nach und demonstrierte ihren Zusammenhang mit dem sichtbaren Licht. Der erste Nachweis gelang ihm am 29. November 1888.

 

So klärte und erweiterte er die elektromagnetische Theorie des Lichtes, die bereits durch den britischen Physiker James Clerk Maxwell im Jahr 1884 ausgearbeitet worden war. Hertz bewies, dass sich Elektrizität in elektromagnetische Wellen umwandeln lässt, die sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen und viele Eigenschaften des Lichtes aufweisen.

Vorläufer drahtloser Kommunikation

Die Hertz'schen Wellen wurden durch eine Funkenstrecke produziert, ein Verfahren, das in den folgenden Jahren für die drahtlose Telegraphie benutzt wurde. Hertz stützte sich dabei auf die Maxwell-Theorie - Maxwell und Hertz können so als die geistigen Väter der neuen Nachrichtentechnik betrachtet werden.

 

Seine Experimente mit diesen Wellen führten später zur Entwicklung des drahtlosen Telegraphen und des Radios. Die Einheit der Frequenz, eine Schwingung pro Sekunde, erhielt die Bezeichnung Hertz; die Abkürzung ist Hz.

Schwere Krankheit und früher Tod

1886 entdeckte Hertz den äußeren Photoeffekt. Wegen seiner eigenen Wellenexperimente beauftragte er seinen Assistenten Wilhelm Hallwachs mit der Weiterführung der Untersuchungen an diesem Phänomen. Nach ihm wurde er später Hallwachseffekt genannt. Mit dieser Forschung legte Hallwachs den Grundstein zur Entwicklung der Photozelle und der Photoelektrizität. Er ist das Funktionsprinzip von Solarzellen.

 

 

Außerdem spielte er eine besondere Rolle bei der Formulierung der Lichtquantenhypothese durch Albert Einstein im Jahr 1905.

Heinrich Hertz durfte diesen Triumph der Wissenschaft nicht mehr erleben. Ab 1889 arbeitete er als Professor für Physik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Drei Jahre später wurde bei ihm die Wegnersche Krankheit diagnostiziert.

 

 

Diese überaus seltene Erkrankung betrifft nur etwa 7 Menschen pro 1 Million. Nach einer Entzündung der Gefäße sterben die Zellen ab und Knoten bilden sich in Nase, Nasennebenhöhlen, Mittelohr und in der Lunge.  In 80 Prozent der Fälle kommt es zu Nierenentzündung und Organversagen. Nach zweijährigem Leiden starb Heinrich Hertz im Alter von nur 37 Jahren.

Weltweit gilt Heinrich Hertz als einer der berühmtesten Physiker. Er ist auf dem Ohlsdorfer Friedhof in seiner Geburtsstadt Hamburg begraben.

Mehr erfährst du auch in unserem WAS IST WAS-Band 79: Moderne Physik.

Text: RR, 19. 2. 2007, Bild: Wikipedia, GNU

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