Feuer und Flamme für die Chemie

Der Bunsenbrenner verdankt ihm seinen Namen Robert Wilhelm Bunsen wurde heute vor 200 Jahren, am 30. März 1811, geboren. Wir erzählen euch mehr über sein Leben für die Chemie.

Bunsen war das jüngste von vier Kindern des Literaturprofessors Christian Bunsen. Kindheit, Jugend und Studium verbrachte er in Göttingen. Nach zwei Jahren, in denen er durch Europa reiste, wurde er Professor für Chemie in Göttingen.

Seine ersten Forschungen beschäftigten sich mit dem giftigen Element Arsen. Dabei entdeckte er ein Gegenmittel, das auch heute noch bei Vergiftungen mit Arsen Verwendung findet.

Billigere Energie dank Kohle

Bei seinen weiteren Forschungen erlitt er 1836 Verletzungen am Auge. Er arbeitete in Kassel an der Höheren Gewerbeschule, als es zur Explosion einer Arsen-Verbindung kam. 1839 wechselte er an die Universität Marburg. Dort entwickelte er das so genannte Bunsen-Element, Grundlage unserer heutigen Batterie.

Zwar gab es solche so genannten galvanischen Elemente auch schon vor Bunsen. Er verbesserte sie, indem er billige, gepresste Kohle benutzte, statt teuren Platins. Bunsen hatte die erste Zink-Kohle Batterie entwickelt.



Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Breslau, während dem er seinen späteren Forschungskollegen Kirchhoff kennen lernte, wechselte er an die Universität Heidelberg. Hier machte er seine größten Entdeckungen und Erfindungen.

Herr der Elemente

Zunächst schaffte er es, mit Hilfe von Salpetersäure eine Reihe von Elementen, darunter Barium, Mangan oder Aluminium, erstmals darzustellen (Elemente oder Verbindungen werden in der Sprache der Chemie nie hergestellt, sondern dargestellt).

Schließlich ließ Bunsen den Kontakt mit Kirchhoff wieder aufleben. Gemeinsam arbeiteten sie an der spektralen Analyse chemischer Elemente. Dabei wird das Licht, das ein brennendes oder glühendes chemisches Element oder eine Verbindung aussendet, untersucht. Jedes Element leuchtet dabei in einer bestimmten Farbe. Wenn man also das Licht einer glühenden oder brennenden Verbindung untersucht, dann kann man herausfinden, aus welchen Elementen sie besteht.

Für solche Untersuchungen braucht man eine geeignete und kontrollierbare Flamme. Bunsen verbesserte darum den vorher von Michael Faraday erfundenen Gasbrenner. Die Temperatur eines Bunsenbrenners kann etwa zwischen 1000 und 1400 Grad Celsius reguliert werden, ideal um damit Proben stark zu erhitzen.

Unfreiwilliger Astronom

Bunsen und Kirchhoff analysierten alles mögliche, darunter Bad Dürkheimer Mineralwasser. Prompt fanden die beiden zwei neue chemische Elemente Cäsium und Rubidium. Außerdem konnten sie grundlegendes zum Verstehen der Spektrallinien beitragen und wurden somit auch zu Vätern der modernen Astronomie. Denn durch die Erklärungen Bunsens und Kirchhoffs ließ sich das Licht, also Spektrum, und damit Aufbau, Geschichte und Zusammensetzung von Sternen besser verstehen.

Robert Wilhelm Bunsen starb am 16. August 1899 in Heidelberg.

Homepage der deutschen Bunsengesellschaft

Text: -jj- 29.3.2006 // Bilder: Flamme GFDL; Alle anderen PD


Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt