Dimitri Mendelejew

Vor 175 Jahren wurde der russische Forscher Dimitri Mendelejew geboren. Er gilt als Entwickler des Periodensystems der chemischen Elemente. Damit war Ordnung in die Welt der Chemie gebracht und sein System ermöglichte sogar die Vorhersage von bislang unentdeckten Elementen.

Dimitri Iwanowitsch Mendelejew wurde am 8. Februar 1834 unserer Zeitrechnung geboren. Manchmal liest man auch den 24. Januar als Geburtsdatum, das bezieht sich aber auf den julianischen Kalender. Mehr über den Unterschied erfährst du im angehängten Artikel.


Nach dem Tod des Vaters zog er mit der Familie nach St. Petersburg, wo er das Pädagogische Institut besuchte. Nach seinem Abschluss erkrankte er an Tuberkulose, die er auf der Halbinsel Krim auskurierte. Dort studierte er Naturwissenschaften. Geheilt kehrte er 1857 nach St. Petersburg zurück.


Arbeit in Europa


1859 kam Mendelejew nach Paris und arbeitete in einem kleinen Labor in seiner Wohnung. Er untersuchte die Dichte von Gasen. Das Gewicht einer Substanz steht mit ihrer Dichte in Zusammenhang. Außerdem arbeitete er in Heidelberg bei Georg Kirchhoff mit der damals neuen Methode der Spektroskopie. Dabei gewinnt man durch Licht Informationen über Eigenschaften und Zusammensetzung eines Stoffes.


Gewicht und Eigenschaften


1865 wurde Mendelejew mit einer Arbeit über Alkohol und Wasser Doktor der Chemie. Im gleichen Jahr wurde er Professor für Chemie am Technologischen Institut Sankt Petersburg, 1867 wurde er als Professor an die Universität in St. Petersburg berufen. 1869 veröffentlichte er schließlich sein Hauptwerk mit dem Titel Die Abhängigkeit der chemischen Eigenschaften der Elemente vom Atomgewicht.


Alles um dich herum ist aus kleinsten Bausteinen, den Atomen aufgebaut. Es gibt verschiedene Sorten von Atomen, die unterschiedliche Eigenschaften haben. Wasserstoffatome sind sehr klein und leicht und sind zahlreich im Weltall vorhanden. Andere wie Eisen oder Aluminium sind schwerer und können den elektrischen Strom leiten, wiederum andere wie Uran sind radioaktiv und verändern sich mit der Zeit.

Die Elemente der Welt

Einige chemische Elemente sind dem Menschen schon seit der Antike bekannt. Das waren unter anderem Blei, Eisen, Gold, Kupfer und auch Schwefel. Die meisten Elemente wurden aber erst im 19. Jahrhundert entdeckt, als sich wissenschaftliches Arbeiten mehr und mehr verbreitete und man gezielte Experimente durchführte.


Damals entdeckte Johann Wolfgang Döbereiner einen Zusammenhang zwischen dem Gewicht von Atomen und ihren chemischen Eigenschaften. Und er erkannte, dass Elemente mit durchschnittlich ähnlichem Atomgewicht auch ähnliche Eigenschaften haben.

1863 entdeckte J.A.R. Newlands, dass sich die bis dahin bekannten Elemente in Achter-Gruppen anordnen ließen - in Anlehnung an die achtstufige Ganztonleiter in der Musik nannte er nannte seine Entdeckung das "Gesetz der Oktaven".

Von leicht nach schwer

1869 entwickelte Mendelejew das Periodensystem in der heute bekannten Form. Er hatte erkannt, dass bestimmte Eigenschaften von Elementen sich gleichen und periodisch wiederholen. Und er erkannte auch, dass die Eigenschaften mit den Atomgewichten zu tun haben. Mendelejew ordnete die Elemente von links nach rechts nach steigenden Atomgewicht an. Dabei begann er mit dem leichtesten Element, dem Wasserstoff.

Sobald er zu einem Element kamen, dass ähnliche Eigenschaften wie ein schon notiertes hatte, beendete er eine so genannte Periode und begann mit einer neuen. Dadurch kamen die Elemente mit ähnlichen Eigenschaften untereinander zu stehen. Elemente, die untereinander stehen, zählen zu einer Gruppe. In Russland nennt man Mendelejew zu Ehren das Perriodensystem auch "Tablica Mendelejewa".

System ermöglicht Vorhersagen

Auf Grund dieser systematischen Anordnung sagte Mendelejew 1871 damals noch unbekannte Elemente voraus, weil sich an den entsprechenden Stellen in seier Tafel noch Lücken befanden. Die von ihm vorausgesagten Elementen waren die heute als Gallium, Scandium und Germanium bekannten. Mendelejew war wegen seiner Leistung für den Nobelpreis nominiert, aber ihm fehlte im entscheidenden Komitee eine Stimme.


Außer der Chemie widmete sich Mendelejew auch der Geologie und der Ölförderung. Nach einem Besuch in den USA gab er Empfehlungen für die Ölförderung im Kaukasus. Er war in seinen Auffassungen auch seiner Zeit voraus. Auch Frauen durften seine Vorlesungen besuchen. Außerdem wandte er sich gegen die Bürokratie und Unterdrückung im Kaiserreich Russland. Außerdem führte er das metrische System in Russland ein.


Zu Ehren Mendelejews ist das Element 101 nach ihm benannt Mendelevium. Außerdem trägt ein Mondkrater seinen Namen.


Übrigens:


Der Deutsche Lothar Meyer entwickelte zeitgleich und unabhängig von Mendelejew ebenfalls ein System zur periodischen Anordnung der chemischen Elemente.

Text: -jj- 4.2.2009 // Bilder: Mendelejew/Periodensystem PD

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