Die Welternährungskonferenz

Mitten im Zweiten Weltkrieg beschäftigten sich vom 18. Mai bis zum 3. Juni 1943 43 Staaten mit der Globalisierung der Welternährungsprobleme. Als Ergebnis der Konferenz bereiteten die beteiligten Staaten schließlich die Gründung einer Organisation für Lebensmittel und Landwirtschaft vor. Zwei Jahre später wurde die Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) gegründet. Sie soll die Ernährungs- und Lebensstandards der Völker heben.

Der politische Wille zur Durchsetzung dieser Ideale war jedoch nicht sehr groß. Erst 1961 wurde das Welternährungsprogramm beschlossen. Es hatte das Ziel, den Hunger in der Welt zu bekämpfen und eine eigenständige Nahrungsmittelproduktion der Entwicklungsländer zu fördern.

Gute Absichten kaum Ergebnisse

1974 wurde der Welternährungsrat gegründet. Damals verkündete die Welternährungskonferenz in Rom, dass es innerhalb der nächsten zehn Jahre möglich sein werde, alle Menschen satt zu machen. Tatsächlich entstand schon zwei Jahre später der Internationale Fonds für Agrarentwicklung (IFAD). Diese UN-Organisation sollte die Agrarproduktion der ärmsten Länder verbessern helfen. Unzählige Hilfsprogramme wurden aufgelegt, die jedoch so gut wie nichts gegen Hunger und Unternährung ausrichteten.

Auf der Welternährungskonferenz im Jahr 2000 war man realistischer in der Einschätzung und gab sich damit zufrieden, wenn es gelänge, die Anzahl der Hungernden bis 2015 um die Hälfte zu reduzieren. Ob man diesen Erwartungen entsprechen kann, wird sich zeigen, denn nach den jüngsten Erkenntnissen der FAO stieg während der neunziger Jahre die Zahl der Hungrigen in den meisten Entwicklungsländern "beträchtlich" an..

Nur 2400 Kalorien Minimum

Zum Überleben braucht jeder Mensch im Durchschnitt zwischen 2400 und 2700 Kalorien. Der Wert hängt von der Klimazone und der körperlichen Belastung ab. Wenn dieses Bedarfsminimum unterschritten wird, spricht man von Hunger.

Unter dieser kritischen Grenze von 2400 Kalorien leben derzeit fast eine Milliarde Menschen. Jeden Tag verhungern 20 000 Kinder.

Wo die Probleme in den reichen und den Entwicklungsländern liegen, darüber berichtet die Zeit unter dem Titel Nichts mehr auf dem Tisch.

Hier erfährst du mehr über das Recht auf Nahrung.

Roland Rosenbauer, 12. 5. 2003

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