Charles Darwins Evolutionstheorie

Am 24. November 1859 veröffentlichte Charles Darwin seine Evolutionslehre, die zum Fundament der Biologie gehört. Seine Beobachtungen auf den Galapagos-Inseln veranlaßten ihn, ein Buch zur Evolutionstheorie mit dem Titel: Die Entstehung der Arten zu verfassen. Grundlegend dafür waren Darwins Beobachtungen während der Weltumsegelung der HMS Beagle.

Über Darwins Leben vor 1831, als die Reise der Beagle begann, erfährst du mehr im ersten Teil dieses Artikels. Dazu klickst du einfach unten auf den Link.


Im zweiten Teil erfährst du mehr über die fünf Jahre dauernde Weltreise Darwins, die die Grundlage für seine späteren Arbeiten lieferte. Auch dazu findest du unten einen eigenen Artikel.



Die Entstehung der Arten



1859 erschien Darwins Werk "Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl" (Originaltitel: "On the Origin of Species"). 20 Jahre hatte er an diesem Buch geschrieben. Bereits 1842 und 1844 hatte er kurze Abrisse seiner Theorie verfasst aber damals noch nicht veröffentlicht. Ab 1856 arbeitete er an einem umfangreichen Manuskript mit dem Titel Natural Selection.

Durch einen Brief von Alfred Russel Wallace, der dessen Manuskript mit ähnlichen Gedankengängen enthielt, kam es im Sommer 1858 schließlich zu einer Veröffentlichung seiner Auffassungen über die Evolution. Ein Jahr später folgte Darwins Hauptwerk 1250 Exemplare wurden gedruckt, am folgenden Tag waren alle ausverkauft. Darwins Schöpfungsgeschichte war über Nacht zum Bestseller geworden.

Der Schock des Jahrhunderts war perfekt: Darwins Werk ließ nur einen Schluss zu: Der Mensch ist nicht Ebenbild Gottes, sondern ein Nachkomme des Affen.



Evolutionstheorien



Die Evolutionstheorie erklärt die Entstehung, die Entwicklung und die Vielfalt des Lebens auf wissenschaftliche Weise. Charles Darwin war nicht der erste, der eine Evolutionstheorie aufgestellt hatte. Den Kern beinhalteten bereits die Naturphilosophien des Griechen Aristoteles um ca. 350 vor Christi Geburt.

Zu Darwins Zeit bereits bekannt war die Evolutionstheorie des französischen Biologen Jean-Baptiste de Lamarck (1744-1829). Sie basiert auf der Vererbung, der Veränderung (Mutation) und der natürlichen Auslese. Im Gegensatz zu Darwins Theorie ist sie eine reine Transformationstheorie, sie beinhaltet keine gemeinsame Abstammung aller Arten.



Darwinismus



Der Begriff Darwinismus wurde im April 1860 von Thomas Henry Huxley geprägt als er im Westminster Journal Darwins On the Origin of Species besprach. Der Begriff wurde verwendet, um die Evolutionstheorie von Darwin von anderen Evolutionstheorien zu unterscheiden. Heute hat der Darwinismus wegen der Weiterentwicklungen innerhalb der Biologie im wesentlichen nur noch historische Bedeutung.



Wendepunkt der Wissenschaft



Darwins Hauptwerk bildet als als streng naturwissenschaftliche Erklärung für die biologische Vielfalt (Biodiversität) die Grundlage der modernen Evolutionsbiologie. Es markiert den entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der modernen Biologie.



1871 diskutierte Darwin in The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex (Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl) mit der sexuellen Selektion einen zweiten Selektionsmechanismus und nutzte seine Theorie, um die Abstammung des Menschen zu erklären.


Auf seiner Reise um die Welt bekam Darwin die Gewissheit: Der Mensch ward nicht aus göttlichem Lehm geschaffen, vielmehr ist er vorläufiges Endprodukt einer biologischen Entwicklungslinie.



Stammt der Mensch vom Affen ab?



Aus Unwissenheit haben viele Menschen Darwin beschuldigt, er solle gesagt haben, der Mensch stamme vom Affen ab. Tatsächlich hat Darwin dies nie so geäussert. Vielmehr stützte er seine Annahmen auf die These, dass beide - Mensch und Affe - einen gemeinsamen Ahnen gehabt haben könnten, von dem aus sie sich in zwei verschiedene Richtungen entwickelt hätten. Die Forschungen anderer Biologen haben diese Theorie bestätigt.



Kontroverse mit der Kirche



Darwins Evolutionstheorie führte zu einer wütenden Kontroverse zwischen Religion und Wissenschaft. Die Geistlichen des Viktorianischen Zeitalters sahen darin einen gotteslästerlichen Angriff auf die Bibel. Noch heute gibt es in vor allem in den USA noch viele Kreationisten, das sind Anhänger der Schöpfungslehre, die Darwins Theorien aus religiösen Gründen heraus ablehnen. Viele Christen glauben heute aber auch, dass die Berichte in der Bibel mit der Evolutionstheorie vereinbar sind.


 

Mehr über Charles Darwin und andere Expeditionen in die verschiedensten Regionen der Erde erfahrt ihr im WAS IST WAS Band 5 Entdecker und ihre Reisen.

 

 

 

 

 

Text: RR, 16. 2. 2009, Bilder: Owen Stanley (HMS Beagle im Hafen), Julia Margaret Cameron (Darwin 1868), The Hornet Magazine (Darwin-Karikatur)


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