Antoine-Henri Becquerel - der Entdecker der Radioaktivität

Antoine - Henri Becquerel wurde in eine Physikerfamilie geboren. Bei Experimenten mit den von Conrad Röntgen entdeckten X-Strahlen bewies er die radioaktive Strahlung des Urans. Und er revolutionierte die Vorstellung, wie ein Atom aufgebaut sein könnte.

Kind einer Physiker-Familie

Antoine Henri Becquerel wurde am 15. Dezember 1852 in Paris geboren. Er stammt aus einer berühmten Physikerfamilie: Sein Großvater Antoine César Becquerel erfand 1826 einen speziellen Galvanometer. Ein Galvanometer ist ein hochempfindliches Instrument zum Messen kleiner Gleichströme und -spannungen.

Sein Vater, Alexandre Edmond Becquerel, stellte 1839 ein elektrochemisches Photometer her. Im weitesten Sinn bezeichnet man als Photometer jedes Gerät zur Messung der Lichtintensität.

Becquerel arbeitete nach seinem Ingenieurstudium als Dozent an der École Polytechnique und war als Chefingenieur für Brücken- und Straßenbau in der Ministerialabteilung tätig. Wie viele Naturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts erforschte auch er die Elektriztät, die Energie und die optischen Phänomene. Zu seinen frühen Entdeckungen zählt 1873 das Infrarotspektrum des Sonnenlichts.

Die Entdeckung der Radioaktivität

Ab 1891 untersuchte er die Phosphoreszenzspektren einzelner Mineralien. Unter Phosphoreszenz versteht man die Eigenschaft mancher Stoffe noch nachzuleuchten, wenn die Einwirkung von Licht oder Röntgenstrahlen schon beendet ist. Er setzte die Mineralien einem Licht aus und wickelte sie dann mit einer Photoplatte in lichtdurchlässiges Papier. Dabei stellte er fest, dass Uransalze auch Spuren auf der Photoplatte hinterließen, wenn sie dem Licht überhaupt nicht ausgesetzt waren. Also Strahlen, die sich unabhängig von äußeren Einwirkungen bemerkbar machten. Damit hatte er, ungefähr zeitgleich mit Röntgens Entdeckung der X-Strahlen im Jahr 1896, die natürliche, radioaktive Strahlung des Urans herausgefunden.

Er berichtete der Académie des Sciences von seiner Entdeckung und veröffentlichte Texte, in denen er die von ihm nachgewiesene Strahlung erklärte. Zwischen Becquerel und dem Wissenschaftler- Ehepaar Curie begann ein reger Austausch an Forschungsergebnissen. Marie Curie entdeckte diese Strahlung bei weiteren Experimenten auch in anderen Elementen und nannte sie radioaktiv.

Lange Zeit wusste niemand genau, was diese Radioaktivität eigentlich war. Man fand zwar viele Elemente, die diese Strahlen abgaben, doch es dauerte noch einige Jahre bis man die Ursachen für diese Strahlungen erforscht hatte.

1899 gelang Becquerel der fotografische Nachweis der magnetischen Ablenkbarkeit der Betastrahlen, eines Teils der radioaktiven Strahlung. Im Jahr 1903 erhalten Becquerel und das Ehepaar Curie gemeinsam den Nobelpreis für Physik für ihre Erkenntnisse.

1908 wird Becquerel Präsident der Académie des Sciences. Im selben Jahr stirbt er am 25. August in der Bretagne. Postum, also nach seinem Tod, wird die Einheit der Aktivität radioaktiver Substanzen nach ihm, Becquerel, mit dem Einheitszeichen Bq, benannt. Es isr die Maßeinheit für den radioaktiven Zerfall von Atomkernen. Eine radioaktive Substanz besitzt die Aktivität von 1 Becqerel (Bq), wenn pro Sekunde genau ein Atomkern zerfällt.

-ab-11.12.2002

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