Adam Ries - der deutsche Rechenmeister

1492 als Columbus Amerika entdeckte, - wurde in dem kleinen Ort Staffelstein im Landkreis Lichtenfels (Oberfranken) Adam Ries geboren, der als Adam Riese berühmt wurde.

Adam Ries war wohl einer der größten deutschen Rechenmeister.

Ab 1517/18 lebte er in der damals berühmten Universitätsstadt Erfurt und schrieb dort auch sein erstes Rechenlehrbuch. Dabei benutzte er die bis dahin ungebräuchlichen arabischen Ziffern. (Zu dieser Zeit wurden Zahlen in römischen Ziffern dargestellt)

Wie alle Rechenmeister verfasste er seine Bücher in deutscher Sprache. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Wissenschaftler in Latein geschrieben. Latein war aber nur die Sprache einer gebildeten Minderheit. Er verwendete ein klares und einfaches Deutsch. Dadurch konnten viel mehr Menschen seine Bücher lesen und Rechnen lernen.

1522 schrieb er das zweite Rechenbuch, sein wichtigstes Werk Rechnung auff den Linihen und Federn. Mit Rechnen auf den Linien bezeichnete Ries das Rechnen mit einem Rechenbrett, auf dem man die Kugeln auf einer Linie hin und herschiebt (Abakus). Unter dem schriftlichen Rechnen mit arabischen Ziffern verstand er Rechnen mit der Feder. Schließlich wurden die Zahlen mit einem Federkiel und Tinte nieder geschrieben. Dieses Buch war sozusagen ein Bestseller und führte zur Verbreitung der neuen (heutigen) Zahlenschreibweise und seinen Rechenmethoden.

Seine Rechenaufgaben entlehnte Ries dem alltäglichen Leben. Und so half er den Handwerkern und Händlern, die die neuen Rechenmethoden brauchten.

1523 siedelte Ries nach Annaberg im Erzgebirge über. Die sächsische Stadt war damals ein Zentrum des Silberbergbaus. Dort betrieb er eine Rechenschule und wurde Bergbeamter. 1539 erhielt er den Titel eines Churfürstlichen Hofarithmetikus".

Einige Jahrhunderte lang prägte Adam Ries das praktische Rechnen mit seinen Lehrbüchern. So bekommt man auch heute noch bei Fehlern zu hören:

Also nach Adam Riese sind zwei mal zwei noch immer vier!

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