1912: Franz Hess entdeckt Kosmische Strahlung

Bei einer Ballonfahrt über Mitteleuropa entdeckte Victor Franz Hess am 7.8.1912 die kosmische Strahlung. 1936 wurde er dafür mit dem Nobelpreis geehrt.

Die Erde wird fortwährend von hochenergetischen Teilchen aus den Tiefen des Alls getroffen. Dieses Phänomen wurde 1912 vom österreichischen Physiker Viktor Franz Hess entdeckt.

Ein echter Gedanken-Blitz

Im Haus seines Vaters, eines fürstlichen Forstmeisters, hatte der Student Viktor Franz Hess sich das erste Mal die Frage nach der Luftelektrizität gestellt, als er im Schlossturm einen Blitz einschlagen sah. Bald setzte er sich intensiver mit dem Gebiet der atmosphärischen Elektrizität und Radioaktivität auseinander.



Entdeckung der Höhenstrahlung

Zu diesem Zweck unternahm er Ballonflüge in Höhen von bis zu 5000 Meter und stellte fest, dass die elektrische Leitfähigkeit der Luft bis etwa 1000 Meter abnahm, dann aber, zu seiner großen Überraschung, mit zunehmender Flughöhe wieder anstieg. Seine Analysen führten ihn zu dem Schluss, dass die Erde einer intensiven Teilchenstrahlung aus dem Weltall ausgesetzt sein müsse und gab ihr den Namen kosmische Strahlung.

Nobelpreisträger

Die Fachwelt reagierte höchst skeptisch auf diese Erkenntnisse, die aber bald durch die Versuche anderer Forscher belegt wurden. Später erfand Hess ein Gerät, mit dem sich Strahlen messen ließen, es war ein Vorläufer des Geigerzählers.

Die Bedeutung der Entdeckung gerade für die Teilchenphysik wurde erst Jahre später erkannt und 1936 durch die Verleihung des Nobelpreises für Physik gewürdigt.

Teilchen aus dem Weltraum

Unter kosmischer Strahlung versteht man heute geladene Teilchen die die Erde aus dem Weltall treffen. Die kosmische Strahlung besteht zu etwa 98% aus Atomkernen und zu 2% aus Elektronen. Die Kerne teilen sich auf in 87% Wasserstoffkerne, d.h. Protonen, 12% Heliumkerne, und etwa 1% schwere Kerne, dabei wurden alle Elemente des Periodensystemes von Wasserstoff bis zu den Aktiniden nachgewiesen.

Auf der Homepage des Wissenschaftlers Gerd Ransoné findest du mehr Informationen über die Kosmische Strahlung.

Foto: Universitätsarchiv Graz Text: Roland Rosenbauer 5. 8. 2002

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