Weltaidstag 2007 - "Gemeinsam gegen Aids ... "

Die Immunschwächekrankheit ist weltweit eine Epidemie, die jedes Jahr drei Millionen Menschenleben fordert. Seit Anfang der 1980er Jahre sind bereits 22 Millionen Menschen daran gestorben. Viele denken, Aids sei nur ein Problem ärmerer Ländern in fernen Regionen. In Deutschland interessiert das Thema nur noch wenige, aber das Verhalten der Jugendlichen ist großteils vorbildlich! Dennoch glauben viele Leute, mit medizinischer Hilfe sei Aids heute kein Problem mehr. Doch das ist völlig falsch!

Jedes Jahr engagieren sich Prominente, um dem Kampf gegen die tödliche Krankheit Aids ein Gesicht zu geben. Dieses Jahr sind es Christiane Paul, Eisläuferin Anni Friesinger,  Rapper Samy Deluxe und Fußball Phillip Lahm. 

Sie machen darauf aufmerksam, dass Aids nicht verharmlost werden darf. Auch wenn es mittlerweile Medikamente gibt, die das Leiden etwas abschwächen bzw. hinauszögern, so ist die Krankheit keineswegs gebannt. Wer mit dem HI-Virus infiziert ist, ist chronisch krank, muss sein Leben lang teure Medikamente nehmen, die häufig schwere Nebenwirkungen wie Stoffwechselerkrankungen oder Depressionen mit sich bringen und leidet oft unter sozialer Ausgrenzung.

Deshalb ist es umso wichtiger, dass dieses Thema nicht totgeschwiegen wird und dass jeder gut informiert ist, um sich selbst und andere zu schützen. Da Aids eine sexuell übertragbare Krankheit ist, die auch dann weitergegeben werden kann, wenn der Infizierte noch gar nichts von seiner Krankheit weiß und sich gesund fühlt ist es wichtig, sich bei jedem sexuellen Kontakt mit einem Kondom zu schützen. Das Risiko einer Ansteckung kann dadurch deutlich verringert werden. Absolute Sicherheit bietet allein die Vermeidung von Geschlechtsverkehr.

Aids weltweit - Arm und reich

Heute leben über 40 Millionen Menschen mit HIV und Aids - 95 Prozent davon in Entwicklungsländern. Aber nur ein kleiner Bruchteil von ihnen bekommt wirksame Medikamente gegen HIV. In jeder Minute sterben acht Menschen an Aids. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO brauchen etwa 6 Millionen Menschen in den armen Ländern sofort HIV-Medikamente, aber nur ca. 700.000 bekommen sie. Um den Menschen zu helfen, fehlen nötige finanzielle Mittel. Regierungen, internationale Organisationen und die Weltbank zögern mit der nötigen Hilfe. Dabei wäre sie genauso dringend, wie Mittel für Aufklärung, Prävention und die beschleunigte Forschung an Impfstoffen.

Männer und Frauen

Rund die Hälfte der weltweit über 40 Millionen Menschen mit HIV und Aids sind Frauen. Frauen, die sich beim Sex vor AIDS schützen wollen, brauchen die Hilfe der Männer, denn der wirksamste Schutz ist ein richtig angewendetes Kondom. Doch in vielen Ländern, Kulturen oder auch privaten Beziehungen dürfen Mädchen und Frauen überhaupt nicht über Schutzmaßnahmen beim Sex bestimmen. Sie sind von ihren Männern abhängig - deshalb ist es so wichtig, jedem Jungen und Mann seine Verantwortung für sich, seine Partnerin, seine Freundin oder Familie bewusst zu machen!

Kinder werden immer öfter Opfer!

Laut UNICEF stirbt jede Minute ein Kind an den Folgen der Immunschwäche, das sind 500.000 im Jahr. Nur ein Bruchteil von ihnen wird medizinisch versorgt. Täglich infizieren sich 7.500 junge Menschen unter 24 Jahren neu mit dem tödlichen Virus. 15 Millionen Kinder hat AIDS weltweit bereits zu Waisen gemacht - genauso viele Kinder wie in ganz Deutschland leben. Auf diese Katastrophe will UNICEF hinweisen und damit auch die Verantwortlichen zum Handeln zwingen.

 

 

Warum steigen auch bei uns die Zahlen an HIV-Infizierten?

Mehr Infizierte gibt es in Deutschland vor allem unter den Männern, die Sex mit Männern haben. Leider sind manche Homosexuelle sehr leichtsinnig. Zum einen liegt das daran, dass AIDS gerade in Europa kein brandaktuelles Thema mehr ist, das man andauernd in den Medien findet. Nur wenige, die nicht davon betroffen sind, reden noch darüber. So wächst auch der Irrglaube, AIDS könne mittlerweile geheilt werden. Doch das ist falsch. Verbessert haben sich Medikamente und Therapien, die die Folgen der Immunschwäche zunächst nicht mehr so drastisch aussehen lassen. Aber heilbar ist AIDS nicht!

Ein weiteres Problem ist, dass viele junge Menschen keine Perspektive, kein Ziel für die Zukunft haben und sie deshalb sehr sorglos mit ihrem Leben umgehen. "Was soll ich auf meine Gesundheit achten, wenn ich keine Ausbildung, keinen Job und später auch keine Rente bekomme?" Auch diese Gefahr sollten Politiker sehen und sich ihr annehmen.

Mehr Infos unter:

www.unicef.de/aids

Nähere Infos zum Weltaidstag erhaltet ihr unter:

www.welt-aids-tag.de/.

-ab-29.11.2005 / -lm- 01.12.06: Text (auf Basis von Pressemitteilungen von UNICEF; Deutsche AIDS-Stiftung, Deutsche AIDS-Hilfe e.V. und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Fotos: www.welt-aids-tag.de

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