Was sind Vitamine?

Was sind Vitamine? Warum brauchen wir sie zum überleben? Und wer hat sie entdeckt? All das erklären wir euch hier.

Was sind Vitamine?

Vitamine gehören zu keiner einheitlichen Stoffklasse. Es sind verschiedene organische Verbindungen, die der Körper für lebenswichtige Funktionen benötigt. Allerdings sind die meisten Vitamine essentiell, das heißt, dass der Körper sie nicht selbst herstellen kann und über die Nahrung aufnehmen muss. Eine vitaminreiche Ernährung ist also sehr wichtig, um gesund zu bleiben.

Derzeit sind 20 verschiedene Vitamine bekannt, von denen 13 als unerlässlich für den Organismus gelten. Vitamine sind so wichtig, weil sie an viele komplexen Vorgängen des Stoffwechsels beteiligt sind. So regulieren sie die Verwertung von Kohlenhydraten und Proteinen. Außerdem sind sie unverzichtbar beim Aufbau neuer Zellen und damit für das Wachstum sehr wichtig.

Nimmt man zu wenig Vitamine zu sich, wird man krank. Vitamin-C-Mangel führt zu Skorbut.

Hopkins Verdienste

F. G. Hopkins wurde 1929 für die Entdeckung der Vitamine mit dem Nobelpreis für Physiologie & Medizin ausgezeichnet. Während des Ersten Weltkriegs setzte er seine Forschungen fort. Zu dieser Zeit, als die Nahrung knapp war, waren Hopkins Erkenntnisse besonders wichtig. Auf sein Betreiben wurde 1926 eine mit Vitaminen angereicherte Margarine entwickelt.

Wer war F. G. Hopkins?

Frederick Gowland Hopkins wurde am 20. Juni 1861 in Eastbourne in England geboren. Er studierte Medizin, unter anderem am renommierten Guy Hospital in London. Von 1894 bis 1898 war er als Dozent für Physiologie und Toxikologie an diesem Krankenhaus tätig. Auch 1898 wurde er von Sir Michael Foster nach Cambridge eingeladen um Physiologie auf chemischer Ebene zu erforschen.

Citrusfrüchte enthalten besonders viel Vitamin C.

Damals war die Biochemie noch nicht als eigenes Fachgebiet anerkannt und F. G. Hopkins war einer der Pioniere dieser Fachrichtung. 1902 übernahm er einen der ersten Lehrstühle für Biochemie. Hopkins hatte sich vor allem mit der Energiegewinnung von Zellen beschäftigt. Er fand heraus, dass beim Zusammenziehen einer Muskelzelle mehr Milchsäure im Körper gebildet wird.

Wie wurden die Vitamine entdeckt?

1912 veröffentlichte Hopkins seine berühmteste Arbeit. Seine Tierversuche beinhalteten eine besondere Diät für die Tiere. Manche bekamen nur eiweißreiche Kost, andere mussten sich ausschließlich mit Kohlenhydraten begnügen, manche erhielten nur Fett oder Mineralien oder Wasser.

F. G. Hopkins fiel auf, dass keines der Tiere mehr wachsen konnte, egal bei welcher Ernährungsweise. Daraus schloss er, dass das Wachstum von keinem der oben genannten Stoffe beeinflusst wurde. Es musste also durch etwas anderes geregelt werden. Diese Stoffe nannte Hopkins Vitamine.

Vitamine haben keine einheitliche Struktur. Hier sieht man die chemische Struktur vom Vitamin A1.



F. G. Hopkins war einer der angesehensten Wissenschaftler seiner Zeit. Er war in vielen wissenschaftlichen Gesellschaften Mitglied und erhielt viele Auszeichnungen für seine Arbeit. Er starb 1947 im Alter von 85 Jahren in Cambridge.

20.06.2011 // Text: Jan Wrede; Bilder: Orangen: Agricultural Research Service (pd), Vitamin A1: Giorgiogp2 (GNU 1.2, cc-by-sa 3.0), Skorbut: Centers for Disease Control and Prevention (pd)

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