Was ist Trauer und wie finden betroffene Kinder Hilfe?

Was ist Trauer? Warum tut es so weh, wenn ein geliebter Mensch stirbt? Wie kann man damit weiterleben? Und wer kann einem in einer solchen Situation zur Seite stehen? Die Website www.trauernde-kinder.de bietet eine Hilfestellung für betroffene Kinder und in Bremen und Oldenburg betreute Treffs.

Der Tod gehört zum Leben dazu. Das wissen wir, verdrängen es aber gern. Wenn dann wirklich jemand im Familien- oder Freundeskreis stirbt sei es der Opa, die Mutter, oder auch ein Haustier, das einen jahrelang treu begleitet hat dann fühlt man sich so hilflos, als wäre man der erste und einzige Mensch auf der Welt, dem so etwas passiert.

Schwieriges Thema

 

 

Dazu kommt, dass Tod und Trauer in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Viele Menschen schieben solche Gedanken weg, weil sie sich selbst davor fürchten zu sterben. Deswegen fehlt trauernden Menschen oft ein richtiger Gesprächspartner. Sie verstecken ihre wahren Gefühle und funktionieren einfach weiter, obwohl sie selbst glauben, sie schaffen das alles nicht mehr.

 

Kein "richtig" oder "falsch"



Für Kinder ist Trauer eine Erfahrung, die sie früher oder später machen müssen.   Aber was ist Trauer? Und wie äußert sie sich? Jeder Mensch hat ganz unterschiedliche Empfindungen. Es gibt kein richtig oder falsch.

Alle Gefühle sind möglich


Die einen werden richtig wütend und aggressiv, die anderen sind einfach nur ängstlich und machen sich Sorgen wie es in Zukunft weiter gehen soll. Zum Beispiel wenn plötzlich keine Eltern mehr da sind, die sich in Zukunft um einen kümmern. Auch wer einfach nicht weinen kann oder über seine Gefühle sprechen will, reagiert völlig normal in diesem Ausnahmezustand.

 

Trauer kann krank machen 

Die Trauer beherrscht oft Körper und Seele gleichermaßen. Es kann zum Beispiel sein, dass man nicht mehr essen oder abends nicht mehr einschlafen kann. Oder, dass man keine Lust mehr hat auf Dinge, die einem sonst eigentlich Spaß machen, z.B. Spielen oder Sport  oder Freunde treffen. Man fühlt sich wie gelähmt.

Welche Rechte haben trauernde Kinder?

 

Eltern oder Geschwister sind einem manchmal gar keine große Hilfe. Denn meistens gehören sie selbst zu den Trauernden und müssen mit ihrer eigenen Situation zurechtkommen. Wenn ihr nicht ganz sicher seid, wie ihr euch verhalten dürft, wenn ihr trauert: werft einen Blick in die Liste Rechte für trauernde Kinder.


"Trauerland" in Bremen

Das Zentrum für trauernde Kinder e.V. in Bremen nimmt das Thema sehr ernst und versucht Kindern und Jugendlichen, die einen ihnen nahestehenden Menschen verloren haben, in ihrer Trauer zu begleiten. Vorbild für die 1999 gegründete Initiative ist ein Trauerzentrum für Kinder in den USA. Das gibt es bereits seit über 20 Jahren.

Betreute Treffs

 

Kinder und Jugendliche von 3 bis 18 Jahren können in Bremen und Oldenburg alle 14 Tage zu den betreuten Gruppentreffs kommen. Dort kommen Gleichaltrige zusammen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Hier müssen sie ihre Trauer nicht zurückhalten, sondern können reden oder auch gemeinsam toben, quatschen, Musik hören und basteln.

Hilfe im Netz

 

Wer nicht vor Ort ist, dem hilft die Website http://www.trauernde-kinder.de/. Hier  finden sowohl Kinder als auch Erwachsene Anregungen, wie sie mit dem Thema Trauer umgehen können. Lest zum Beispiel die Geschichte von Kathrin, die im Alter von 14 Jahren ihre Mutter verloren hat. Auch Bücher können weiterhelfen. Hier findet ihr empfohlene Kinder- und Jugendliteratur über Tod, Trauer und Abschiednehmen. 

Im Trauerland


Eine ganz tolle Möglichkeit, sich mit der eigenen Trauer zurückzuziehen ist www.trauerland.org. Auf den Kinderseiten des Zentrums für trauernde Kinder könnt ihr miteiner selbst gewählten Figur das Trauerland erkunden. Mit dem Thema Tod und Trauer wird hier ganz offen umgegangen. Ihr könnt Experten per E-Mail mit euren Fragen löchern.  

Nic 19.10.2011 / Abbildung Trauerland: http://www.trauerland.org/, andere Fotos: Tessloff Archiv 

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