Warum wird gegen Maul- und Klauenseuche nicht mehr geimpft?

Der letzte Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland liegt über ein Dutzend Jahre zurück. In anderen Ländern, wie beispielsweise der Türkei und vielen Ländern Asiens, Afrikas und Südamerikas tritt diese Erkrankung in verschiedenen Gebieten immer wieder auf. In vielen europäischen Ländern, auch in Deutschland, wurden die Rinder von den 60er Jahren an bis 1991 regelmäßig geimpft. Daraufhin war der europäische Stamm der Seuche ausgerottet.

Insgesamt gibt es ungefähr 60 verschiedene Subtypen des Erregers. Weil die Tiere sich nicht mit einem «Cocktail» gegen alle diese Arten immunisieren lassen, hat die EU die vorbeugende Impfung 1991 eingestellt.

Geimpfte Tiere entwickeln in ihrem Blut Antikörper gegen den Impfstoff. Da diese Antikörper sich nicht von solchen unterscheiden lassen, die im Blut von kranken Tieren zirkulieren, kann nicht mehr zwischen einem geimpften gesunden und einem kranken Tier unterschieden werden.

Aus diesem Grund gibt es eine EU-Richtlinie, dass mit geimpften Tieren nicht gehandelt werden darf.

In Deutschland gibt es für Notfälle einen Impfstoff, um eine mögliche Ausbreitung zu verhindern. Dieser wird im Auftrag von 14 Bundesländern von der Bayer AG (Leverkusen) in einem Kölner Kühlhaus gelagert.

RR 2. 4. 2001

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