Warum Schlaf so wichtig ist

Frühaufsteher oder Morgenmuffel? Jeder Mensch hat seinen eigenen Schlafrhythmus. Er wird von der inneren Uhr vorgegeben und sollte nicht durcheinander gebracht werden. Denn: Schlaf ist sehr wichtig und hält den Menschen gesund. Hier erfährst du, wann wir träumen, warum man Schlafwandler nicht wecken sollte und was ein Schlaflabor ist.

Das Weckerklingeln reißt einen oft aus den seltsamsten Träumen. Manchmal wacht man am Morgen aber auch auf und kann sich an gar nichts mehr erinnern. Woran liegt das?

Wir träumen nur im sogenannten REM-Schlaf. Die Buchstaben stehen für Rapid Eye Movement, was übersetzt schnelle Augenbewegungen bedeutet. In dieser Schlafphase atmen wir schneller, der Puls geht in die Höhe und wir bewegen unsere Augen unter den geschlossenen Lidern wild hin und her. Der Körper zeigt also Zustände, die denen des Wachseins ähneln.


Damit wir das, was wir im Traum erleben, nicht in die Tat umsetzen, ist unser Körper in dieser Phase gelähmt. So wird verhindert, dass wir etwas anstellen oder uns verletzen. Als weiteren Schutzmechanismus hat die Natur eingerichtet, dass unsere Zunge beim Schlafen oben am Gaumen klebt. So laufen wir nicht Gefahr, sie aus Versehen zu verschlucken.

Foto: Im Schlaf können sich Körper und Geist erholen. 

Im Non-REM-Schlaf hingegen sinken Puls, Blutdruck, Gehirnaktivität und Atemfrequenz. Man schläft nun sehr tief und träumt nicht. Beide Phasen wechseln sich mehrmals pro Nacht ab. Ob man sich an einen Traum erinnern kann oder nicht, hängt also im Wesentlichen davon ab, in welcher Schlafphase man geweckt wurde.

Schlaf ist die beste Medizin

Warum Lebewesen Schlaf so dringend brauchen, können Forscher bis heute nicht genau sagen. Verschiedene Funktionen kommen in Frage: Im Tiefschlaf läuft zum Beispiel das Immunsystem auf Hochtouren. Das ist unser körpereigenes Abwehrsystem gegen Krankheitserreger. Schlaf gilt deshalb auch als die beste Medizin.


Außerdem verarbeiten wir im Schlaf Informationen, die wir tagsüber aufgenommen haben Körper und Gehirn können sich so erholen. Am wahrscheinlichsten ist jedoch, dass Schlaf mehrere, zum Teil vielleicht noch unbekannte, Funktionen erfüllt. Als sicher gilt: Wer auf Dauer zu wenig oder schlecht schläft, wird krank.

Foto: Das Nickerchen zwischendurch wirkt wie ein Energiespender.   



Wenn das Schlafen Probleme macht



Wenn Menschen schlecht schlafen, kann das mehrere Ursachen haben. Eine davon ist das Syndrom der ruhelosen Beine (engl. Restless-Legs-Syndrom). Besonders beim ruhigen Sitzen, abends und nachts verspüren die Betroffenen ein unangenehmes Gefühl in den Beinen, das erst verschwindet, wenn sie sich bewegen. Ein ruhiger Schlaf ist unter den Voraussetzungen kaum möglich. Das Restless-Legs-Syndrom kann vom Arzt behandelt werden. Dazu muss jedoch zuerst festgestellt werden, mit welchem Schlafproblem man es zu tun hat.

Schlafen im Labor




Einige Nächte in einem Schlaflabor können dabei sehr aufschlussreich sein. Ein Schlaflabor ist eine spezielle Einrichtung im Krankenhaus. Sie besteht aus zwei Räumen: Einem Schlafzimmer und einem Raum, in dem die Messgeräte stehen. Bevor man schläft, befestigt der Arzt mehrere Elektroden auf der Kopfhaut.

Sie zeichnen während der ganzen Nacht sämtliche Körperfunktionen wie die Atmung oder Hirnströme auf. Am nächsten Morgen erhält man dann ein genaues Schlafprofil, das Auskunft darüber gibt, wie gut oder schlecht man schläft und warum das so ist.

Foto: Dieser Patient schläft tief und fest im Schlaflabor, während zahlreiche Elektroden seine Körperfunktionen messen.

Spaziergänge in der Nacht



Was man ebenfalls im Schlaflabor feststellen kann, ist, ob jemand schlafwandelt. Das Schlafwandeln wird auch Somnabulismus (von lat. somnus der Schlaf und ambulare umher gehen) genannt. Der Schlafende steht dabei auf, geht herum und verrichtet manchmal sogar Dinge wie den Abwasch ohne dabei aufzuwachen. Das nächtliche Wandeln dauert meist nur wenige Minuten und tritt vor allem im Kindesalter auf. Mit der Pubertät verschwindet das Phänomen dann in den meisten Fällen.

Da man nicht abschätzen kann, wie Schlafwandler darauf reagieren, sollte man sie nie wecken. Am besten führt man sie einfach zurück ins Bett. Obwohl sie schlafen, sind die Betroffenen dabei ansprechbar und antworten auf Fragen. Bietet man ihnen etwas zu essen an, beenden sie meist von alleine ihre Wanderung und kehren zurück ins Bett.

Text: Karin Ehrmann. Bilder: Schlafendes Kind: Alessandro Zangrilli (PD); Kraniche: Andreas Trepte (CC); Delfine: NASA (PD); Schlaflabor: http://idw-online.de/pages/de/newsimage?id=43141&size=screen; Siesta: Romanceor (CC und GNU-Lizenz).

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt