Total normal!

Der Tag wurde im Anschluss an das "Jahrzehnt der Behinderten" von 1983-1992 ausgerufen. Die Bevölkerung soll an diesem Tag auf die besondere Situation und Probleme behinderter Menschen aufmerksam gemacht werden.

Vor allem soll vermittelt werden, dass Menschen, die körperlich oder auch geistig nicht so leistungsfähig sind wie "normale" Menschen, trotzdem Menschen sind und darum in Würde leben sollen und unseren Respekt verdienen wie jeder andere auch. Sie sind vollwertige Mitglieder der Gesellschaft und verdienen die selben Rechte wie jeder andere auch. Sie haben ihre ganz besonderen Stärken und Schwächen wie wir alle. Und was "normal" ist, ist immer auch eine Frage der Definition.

Jeder Mensch ist eine Bereicherung

Dabei haben auch behinderte Menschen genauso Spass am Leben wie die angeblich normalen. Sie freuen sich am Duft einer Blume, genießen den Sonnenuntergang und freuen sich über Freunde, mit denen sie ihre Geheimnisse teilen können. Und so manch ein so genannter "Behinderter" hat die Gesellschaft vielleicht mehr bereichert, als viele "Normale": der Sänger Thomas Quasthoff feiert international Erfolge als Bass-Bariton. Er hat schon mit den berühmtesten Dirigenten zusammen gearbeitet. Er selbst beschreibt sich so: "1.34 Meter groß, kurze Arme, sieben Finger - vier rechts, drei links - großer, relativ wohl geformter Kopf, braune Augen, ausgeprägte Lippen; Beruf: Sänger."Foto: Der Bass-Bariton Sänger Thomas Quasthoff © Wolfgang Reese

Ihr kennt vielleicht auch Erwin Aljucik aus der Fernseh-Serie "Marienhof", er spielt dort Frederik Neuhaus. Er leidet an der Glasknochenkrankheit.

Bundesverdienstkreuz für Bobby Brederlow

Der Schauspieler Bobby Brederlow hat als erster Mensch mit Down-Syndrom im März diesen Jahres das Bundesverdienstkreuz von Bundesministerin Ulla Schmidt erhalten. Das Down-Syndrom ist eine genetische Erkrankung. Früher wurden Betroffene auch als "mongoloid" bezeichnet, weil ihr Aussehen ein wenig an das asiatische Volk der Mongolen erinnert. Foto: Bobby Brederlow freut sich über die Anerkennung seiner Leistung © Peer Brocke, Bundesverband Lebenshilfe

Behindert ist man nicht, behindert wird man

Aus Unachtsamkeit wird behinderten Menschen das Leben oft erschwert. Geht doch einmal durch eure Stadt und eure Schule und versucht euch vorzustellen, wie sie von einem Blinden, jemandem im Rollstuhl oder einer kleinwüchsigen Person erlebt wird. Welche Probleme gibt es für sie? Wie könnt ihr selbst vielleicht dazu beitragen, dass behinderte Mitmenschen es leichter haben? Dabei legen viele Menschen mit eingeschränkten körperlichen oder geistigen Fähigkeiten Wert darauf, dass sie kein Mitleid wollen, sondern Aufmerksamkeit und Respekt.

Wer Menschen mit Behinderung unterstützen will, kann dies auch durch die "Aktion Mensch" tun. Von dem Geld, dass man für ein Los zahlt, wird fast die Hälfte zur Förderung von Menschen mit Behinderung verwendet, etwa indem Fahrzeuge für Behinderten-Werkstätten mitbezahlt werden oder ähnliches. Und mit ein bisschen Glück wird die gute Tat sogar mit einem Gewinn belohnt...Logo der "Aktion Mensch"

Hier erfahrt ihr mehr:

Hier stellt sich der Sänger Thomas Quasthoff vor

Ein Interview mit Marienhof-Darsteller Erwin Aljukic

Beim Roboterwettbewerb "Lego League" ging es dieses Jahr um Hilfsroboter für Menschen

Die Behinderten-Olympiade Paralympics 2004 in Athen

Von "Aktion Sorgenkind" zu "Aktion Mensch"

Text: -jj- / 2.12.2004

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt