Sonnencreme: Der UV-Schutz aus der Tube

Sicher habt ihr es in den letzten Wochen selbst festgestellt wenn die Sonne scheint, ist man einfach besser drauf. Schließlich tun die UV-Strahlen unserem Körper gut: sie stärken das Immunsystem und sind für die Bildung des lebenswichtigen Vitamins D verantwortlich. Doch die Sonne kann dem Körper auch schaden, vor allem unserer Haut. Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor sollte im Sommer deshalb nicht nur im Schwimmbad zur Grundausstattung gehören.

Das Sonnenlicht setzt sich aus unterschiedlichen Strahlenarten zusammen. Die langwelligen UV-Strahlen, die besonders tief in unsere Haut eindringen, sind in erster Linie für den Alterungsprozess des Gewebes zuständig. Gefährlicher sind allerdings die kurzwelligen UV-B-Strahlen. Sie setzen zwar den von uns gewünschten Bräunungsprozess in Gang, können aber auch Sonnenbrand, im schlimmsten Fall Hautkrebs bewirken.

Erst eincremen, dann sonnenbaden

Doch zu diesen schlimmen Folgen muss es nicht kommen. Auf dem Markt gibt es inzwischen zwei Arten von Sonnenschutzprodukten, die Strahlen mit chemischen bzw. mineralischen Filtern zuverlässig abblocken. Vorausgesetzt, sie werden richtig angewendet, d.h. in ausreichender Menge und mindestens eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad auf die Haut aufgetragen.

Chemische Filter

Chemische Filter nehmen die energiereiche Strahlung der Sonne auf und wandeln sie in Wärmestrahlung um. Diese Strahlung kann keinen Schaden mehr anrichten. Je nachdem, welcher Wellenbereich umgewandelt wird, unterscheidet man UV-A, UV-B oder Breitbandfilter. Damit die Substanzen möglichst in beiden UV-Bereichen wirken, wurden auch Kombinationen verschiedener Filter entwickelt.

Mineralische Filter

Chemische Filter gelten jedoch als problematisch, da sich viele innerhalb kurzer Zeit zersetzen. Eine andere Methode verwendet deshalb die mineralischen Filter. Sie dringen nicht in die Haut ein, sondern reflektieren das Sonnenlicht an der Hautoberfläche. Die Haut wird durch die Inhaltsstoffe abgedeckt und so vor dem Licht geschützt. Das ist besonders bei Kindern wichtig und Menschen, die ihre Haut aufgrund von Krankheiten besonders stark schützen müssen. Möglich ist allerdings auch die Kombination von chemischen und mineralischen Filtern.

Was ist der Lichtschutzfaktor?

Neben dem richtigen Sonnenschutzmittel ist auch der Lichtschutzfaktor entscheidend. Er gibt an, um wie viel länger man sich mit dem Sonnenschutz der Sonne aussetzen kann im Vergleich zur entsprechenden Zeit ohne Lichtschutz. In der Regel bekommen Menschen nach ca. 15 Minuten erste Hautrötungen. Benutzen sie z.B. eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 10, können sie zehnmal länger in der Sonne bleiben, als ihre Eigenschutzzeit: also 10 mal 15 Minuten, d.h. 150 Minuten.

Trend "Braunsein"

Das bedeutet aber nicht, dass man sich braten soll und sich nur, weil man eingecremt ist, beliebig lange in der Sonne aufhalten kann. Ungebräunte Haut muss erst langsam an die Strahlung gewöhnt werden. Der Trend zum Braunwerden ist ohnehin recht neu. Früher galt es in höheren Gesellschaftsschichten als schick, blasse Haut zu haben. Damit stellte man zur Schau, dass man es nicht nötig hatte, körperlich zu arbeiten. Erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts galt braune Haut plötzlich als schön, sportlich und gesund.

Die erste Sonnencreme

Weil er selbst schlechte Erfahrungen mit der Sonne gemacht hatte, entwickelte der elsässische Chemiker Eug¨ne Schueller 1934 das erste Sonnenschutzmittel. Es kam ein Jahr später unter dem Namen Ambre Solaire auf den Markt. 1956 entdeckte ein deutscher Wissenschaftler dann den Lichtschutzfaktor und damit die Methode, die Aufenthaltszeit in der Sonne zu vervielfachen. In den 60ern traten die bis dahin verwendeten Sonnenöle in den Hintergrund: Cremes und Milch waren auf dem Vormarsch. Der neueste Trend heutzutage: Sonnesprays aus der Sprühflasche.

Das Ozonproblem

Erst seit den 90er Jahren und durch das zunehmende Ozon-Problem wurde ungeschütztes Sonnenbaden als Gesundheitsrisiko erkannt. Die Industrie ist seitdem bemüht, noch wirksamere Produkte zu entwickeln. Momentan wird in Australien sogar eine Creme getestet, die gezielt Hautkrebs verhindern soll.

Nic 18.06.2003 / Foto: Ambre Solaire

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt