Internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch

Um ihrer Entschlossenheit im Kampf für eine drogenfreie Gesellschaft Ausdruck zu verleihen, hat die UNO-Generalversammlung 1987 beschlossen, den 26. Juni als "Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel" zu begehen.

Links: Logo der Vereinten Nationen zum Anti-Drogen-Tag.



Knapp ein Drittel der jungen Menschen (32 Prozent) hat in seinem Leben schon einmal illegale Drogen genommen. Dabei handelt es sich überwiegend um Cannabis. Beim ersten Cannabiskonsum sind Jugendliche bereits ein Jahr jünger als noch Mitte der 90er Jahre: 16,4 Jahre in 2004; 17,5 Jahre in 1993.

Einstiegsdroge

Erfahrungen mit Rauchen und mit Alkohol trinken erleichtert es, Cannabis oder andere Drogen zu nehmen. Nieraucher (Personen, die noch nie in ihrem Leben geraucht haben) haben zu 5 Prozent Cannabis genommen, Raucher zu 44 Prozent. Von den Jugendlichen, die nie einen Alkoholrausch hatten, haben 6 Prozent Cannabis genommen. Von denen, die häufiger (sechsmal oder öfter) Erfahrungen mit einem Alkoholrausch hatten, sind 67 Prozent Cannabiskonsumenten.

Drogen und gesundheitliche Risiken

Alle Drogen sind in der einen oder anderen Form gefährlich. Hier haben wir einige Beispiele zusammengetragen, die natürlich lange nicht vollständig sein können:

Cannabis

Cannabis ist ein Hanfgewächs mit psychoaktiven Wirkstoffen. Die stärkste Wirksubstanz ist das Tetrahydrocannabinol (THC). Die bekanntesten Cannabis-Produkte sind Haschisch und Marihuana. Haschisch wird aus dem Harz der Hanfpflanze, Marihuana aus den getrockneten Blüten und Blättern hergestellt. Cannabis-Produkte werden bevorzugt geraucht, häufig mit Tabak vermischt, aber auch in Tee aufgelöst getrunken oder mit Speisen vermischt gegessen.


Es kann zu Sinnestäuschungen kommen, seltener zu echten Halluzinationen. Das Raum-Zeit-Gefühl verändert sich, Konzentration und Leistungsfähigkeit (Gedächtnisleistung) lassen nach, ebenso die Motivation zum Lernen. Es können Depressionen, Verwirrtheitszustände und Psychosen auftreten.



Amphetamine und Ecstasy

Das sind synthetisch hergestellte Substanzen in Pulver- oder Tablettenform. Die illegale Herstellung aus verschiedenen Grundstoffen erfolgt in privaten Labors. Amphetaminederivate sind unter anderem der Hauptbestandteil der Partydroge Ecstasy.

Niedrige Dosen von Amphetaminen führen zu Euphorie, Rededrang und gesteigertem Selbstvertrauen. Konzentrations- und Leistungsfähigkeit werden erhöht, Müdigkeit und Schlafbedürfnis sowie Appetit und Hungergefühl gleichzeitig unterdrückt. Durch Ecstasy können unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Leber- und Schilddrüsenerkrankungen sowie die Augenkrankheit Grüner Star verstärkt werden.

Kokain

Das weiße, kristalline Pulver wird aus den Blättern des südamerikanischen Koka-Strauchs hergestellt, hat einen lokal betäubenden Effekt und

verengt die Blutgefäße. Es dämpft das Hungergefühl, vermindert das Schlafbedürfnis und löst euphorische Gefühle aus. Der Kokainkonsum macht abhängig. Im schlimmsten Fall kann eine Überlastung von Herz und Kreislauf sowie Tod durch Atemstillstand ausgelöst werden.

Psychoaktive Pilze

In Europa ist der spitzkegelige Kahlkopf (Psilocybe Semilanceta) der am weitesten verbreitete psychoaktive Pilz. Besonders auf Partys werden auch so genannte Zauberpilze ausländischer Herkunft, zum Beispiel aus Mexiko, eingenommen. Die Pilze werden frisch oder getrocknet konsumiert. Wirkstoffe der so genannten Zauberpilze sind Psilocybin und Psilocin.


Die Pilze bewirken eine Intensivierung der optischen und akustischen Wahrnehmung, zum Teil werden diese auch stark verzerrt. Horrortrips und Psychosen sind möglich. Es kann zu Atembeschwerden, Herzrasen, verändertem Blutdruck, Schweißausbrüchen und erhöhter Körpertemperatur, Kopfschmerzen, Kältegefühl und Schwindel kommen. Verwechslungen mit giftigen Pilzen sind möglich.

Wasserpfeife

Ursprünglich stammt die Wasserpfeife aus Indien. Für Jugendliche, die die Wasserpfeife vorwiegend mit Marihuana bestücken, bestehen die gleichen Risiken wie bei sonstigem Cannabiskonsum. Bei dem Gebrauch mit Wasserpfeifentabak ist ein gehäuftes Auftreten von Herzerkrankungen zu beobachten. Wie beim Zigarettenrauchen lösen die krebserregenden Stoffe im Rauch der Wasserpfeife Krebs in Lunge, Mundhöhle, Lippen und Harnblase aus. Durch die gemeinschaftliche Nutzung von Wasserpfeifen werden Infektionskrankheiten begünstigt. Bisher wurden bei Wasserpfeifenrauchern zum Beispiel Tuberkulose und Pilz-Infektionen diagnostiziert.

Mischkonsum

Jeder Mischkonsum verschiedener Drogen birgt einerseits die Risiken jeder einzelnen Substanz, andererseits aber auch das spezielle Risiko der jeweiligen Substanzkombination. Bislang existieren nur wenige wissenschaftlich abgesicherte Informationen zu den gesundheitlichen Folgen des Mischkonsums illegaler Drogen.

Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene

Internetplattform www.drugcom.de

Sie bietet Informationen und anonyme Beratung für alle, die Fragen zum Konsum von legalen und illegalen Substanzen haben. Derzeit werden auf der Plattform über 6.500.000 Visits pro Jahr registriert. Rund zwei Drittel der Nutzer sind unter 22 Jahren und drei von vier haben schon Cannabis konsumiert.



Die Seite bietet ein Drogenlexikon, Wissenstests zu Substanzen, Selbsttests zum eigenen Drogenkonsum sowie regelmäßige Nachrichten zu den Themen Drogen und Sucht.

Online-Ausstiegsprogramm Quit the shit

Das internetbasiertes Ausstiegsprogramm ist speziell auf Jugendliche und junge Erwachsene zugeschnitten, die ihren Cannabiskonsum beenden oder reduzieren wollen. Quit the shit befindet sich auf dem Internetportal www.drugcom.de.

Hier könnt ihr euch eine allgemeine Informationsbroschüre für Jugendliche über illegale Drogen ausdrucken.

Text: RR / aktualisiert lm - 15.06.07, Logo: www.unodc.org

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