Henry John Heinz Der Meister des Ketchups

Zu Bratwürsten oder Pommes frites gehört für die Meisten eine gute Portion Ketchup. Tomatenketchup ist die wohl beliebteste Würzsauce der Welt. Am 11. Oktober 1844 also vor 165 Jahren wurde Henry John Heinz geboren. Er war der Gründer und Geschäftsführer der H. J. Heinz Company, der bekanntesten Firma für Saucen aller Art. Vor allem das Heinz Tomatenketchup ist weltberühmt und eine der meist verkauften Ketchupmarken.

Henry John Heinz, Gründer einer der bekanntesten Lebensmittelmarken der Welt.


Ein erstes kleines Unternehmen

Henry John Heinz wurde am 11. Oktober 1844 in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren. Seine Eltern waren aus Kallstadt in Deutschland nach Amerika emigriert. Schon mit acht Jahren begann der junge Henry, Gemüse aus dem kleinen Garten des Familienhauses in der Nachbarschaft zu verkaufen. Mit neun stellte er seine ersten Saucen her. Bald bekam er einen eigenen Acker, auf dem er sein Gemüse anbaute. Die Saucen waren bald im ganzen Viertel bekannt und beliebt. So kam er zu einem respektablen Verdienst neben seiner Schulausbildung.

Die erste Firma von Heinz war auf Meerrettich-Sauce spezialisiert.



Die H. J. Heinz Company wird geboren

Nachdem er das College abgeschlossen hatte, begann Henry John Heinz im Geschäft seines Vaters zu arbeiten, der Ziegelsteine herstellte. Nebenbei baute er weiter sein Gemüse an und verkaufte die frischen Erzeugnisse. 1869 gründete Heinz seine erste Firma mit einem Freund, die Heinz Nobel & Company, die vor allem Meerrettich-Sauce verkaufte. Doch schon 1875 ging das Unternehmen bankrott. Heinz gab jedoch nicht auf und machte eine neue Firma mit einem seiner sieben Geschwister und einem Cousin, die F & J Heinz. Eines der ersten Produkte der Gesellschaft war das Tomatenketchup, was sich so gut verkaufte, dass er die Firma 1888 allein aufkaufte und sie in H. J. Heinz Company umbenannte.

Woraus besteht Tomatenketchup?

Seinen Ursprung hat das Tomatenketchup wohl im 18. Jahrhundert im südostasiatischen Raum, sprich Indonesien oder Vietnam. Damals hatte Großbritannien dort einige Kolonien, weshalb Ketchup um 1800 auch auf der britischen Insel beliebt wurde und Einzug in die Kochbücher fand. Auch in die USA gelangte das Rezept bald. Zu kaufen gab es das Produkt jedoch zunächst nur von privaten Herstellern. Die Würzsauce basiert auf den Grundzutaten Tomatenmark, Essig, Zucker, Salz und anderen Gewürzen, die sich je nach Art der Zubereitung unterscheiden.

Heinz Tomatenketchup ist das bestverkaufte Produkt der H. J. Heinz Company.


Was ist so besonders an Heinz Ketchup?

Henry John Heinz gelang es mit seiner Firma, Ketchup industriell herzustellen und zu vermarkten, so dass es einem großen Käuferkreis verfügbar war. Außerdem legte er besonderen Wert auf Qualitätsstandards. Deshalb waren seine Produkte in Glasbehälter abgefüllt, damit sich jeder von deren guter Qualität überzeugen kann. Daneben wurde extrem starke Werbung für die Produkte gemacht, sodass Heinz seit 1907 jährlich zwölf Millionen Flaschen Tomatenketchup verkauft.

Auch in Länder wie Israel (Etikett auf Hebräisch) wird Heinz Ketchup exportiert.



Es ist die wohl meist verkaufte Marke und wird in mehr als 50 Länder exportiert. Die offiziellen Zutaten sind konzentriertes Tomatenmark, Glucose-Fructose-Sirup, Essig, Glucosesirup, Salz, Zwiebelaroma, natürliche Aromastoffe und die geheime Gewürzmischung. Vor allem das Tomatenketchup hat die H. J. Heinz Company zu einer der größten Firmen in der Lebensmittelindustrie gemacht. Ihr Wert wird auf 2,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. Nach dem Tod von Henry John Heinz am 14. Mai 1919 blieb das Unternehmen in der Hand der Familie. Sein Sohn und später sein Enkel führten die Gesellschaft weiter.

Kritik an der Lebensmittelindustrie

Henry John Heinz hat mit seiner Firma die industrielle Lebensmittelherstellung eingeläutet. Diese hat dazu geführt, dass nicht mehr immer nur frische, natürliche Produkte, sondern auch billigere, künstliche Zusatzstoffe verwendet werden. Das ist auch legal, solange sich die Werte innerhalb eines bestimmten Toleranzwertes bewegen. Allerdings wurde in verschiedenen Studien bewiesen, dass sich einige Zusatzstoffe, wie manche Farbstoffe im Körper ansammeln (man spricht auch von kumulieren). Ist eine bestimmte Menge erreicht, können die Stoffe sich schädlich auf den Körper auswirken.

Alle Firmen müssen Art und Menge der Zusatzstoffe auf ihren Produkten angeben. Große Marken, wie Heinz, werben damit, keine solchen Stoffe zu verwenden, was durch Test unabhängiger Institute auch meist bestätigt wurde. Aber bei vielen Produkten sollte man, was die Zusatzstoffe betrifft, sehr vorsichtig sein, da die Wirkung auf den Körper noch nicht bei allen bekannt ist.


10.10.2009 // Text: Jan Wrede; Bilder: Vorschau & Flasche: Gordon Joly (GNU 1.2, cc-by-sa 2.5, 3.0), Portrait: hephaestos (pd), Meerrettich: BMRR (cc-by-sa 3.0), israelische Flasche: Gveret Tered (GNU 1.2, cc-by-sa 3.0)

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