Haribo wird 90

Die einen essen zuerst immer die roten. Die anderen heben sich die grünen bis zum Schluss auf und essen vorher gelb, weiß und dann rot. Die einen stopfen immer eine Hand voll auf einmal in den Mund. Die anderen ordnen erst nach Farbe und essen dann brav eines nach dem anderen. Jeder hat seine eigene Taktik, wie er die Tüte Gummibärchen leert. Doch kaum einer mag sie gar nicht. In diesem Jahr feiert Haribo 90-jähriges Jubiläum!

1922 wurde der "Urgummibär" geboren

Hans Riegel, der Gründer von Haribo, entwarf 1922 in Kessenich bei Bonn seinen ersten Gummibären, den Vorfahren des heutigen Goldbären. Er ließ sich dabei von der aufkommenden Teddybär- Mode und den früher beliebten Tanzbären inspirieren. Tanzbären waren damals auf den Jahrmärkten noch spannende Attraktionen. So entwarf Riegel einen Fruchtgummi-Bären, der aufrecht saß, etwas größer, aber auch schlanker war als der heutige Goldbär. Der Tanzbär wird schnell zu einem Verkausfschlager unter den Süßwaren. Am Kiosk kosteten zwei Stück damals einen Pfennig.

Schwarzbären

Als 1925 auch Lakritzartikel ins Programm aufgenommen wurden, durfte natürlich auch ein lakritziger Bruder für den Fruchtgummibären nicht fehlen. Der Tanzbär bekam den so genannten Schwarzbären zur Seite.

Ab in die Tüte



Während es die Hariboprodukte bis nach dem Krieg in Blechdosen oder einzeln am Kiosk zu kaufen gab, bekommen die Tanzbären Anfang der 60er Jahre eine neue Verpackung: die Cellophantüten. Und mit diesen Tüten gibt es auch einen neuen Fruchtgummibären, den Goldbären.

Zutaten und Lebenserwartung

Der Goldbär gehört zur Gattung der Fruchtgummis und wird wie diese in Maisstärkepuder gegossen. Die Zutaten sind Glukose-Sirup, Zucker, Gelatine, Dextrose, Zitronensäure und diverse Aromen. Ein normaler, gut gewachsener Goldbär hat eine Größe von 2,2 cm. Die Lebensdauer hängt von seinem Käufer ab.

Der Goldbär passt sich der Zeit an

Auch am Goldbären geht die Zeit nicht ganz spurlos vorüber. Nicht nur die Verpackung und das Logo wandelten sich im Laufe der Jahre. Die Fußstellung des Goldbären wurde nach innen gedreht. Überhaupt wird der Bär mit der Zeit kompakter und immer stilisierter und nicht mehr so fein ausgearbeitet.

Außerdem werden schließlich auch die Farben blasser. In der Öffentlichkeit gab es eine Diskussion über die Farbzusätze. Sind sie krebserregend oder nicht? Haribo reagiert darauf und färbt die Fruchtgummis nur noch mit Auszügen aus natürlichen Früchten und Pflanzen ein. So verlieren die Bären zwar ihren strahlenden Glanz und ihre leuchtenden Farben - aber sie überleben die Kritiker.

-ab-31.07.02 Text/ Fotos: Haribo

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt