Gesunde Umwelt - gesunde Kinder - Der Weltgesundheitstag 2003

Mit dem Weltgesundheitstag 2003 werden Umweltrisiken als Gefahren für die Kindergesundheit in den Blick der Öffentlichkeit gebracht.

Der Weltgesundheitstag wird in Deutschland seit 1955 begangen. Die Weltgesundheitsorganisation, die damit an ihre Gründung am 7. April 1948 erinnert, wählt hierzu jedes Jahr ein aktuelles Gesundheitsthema, das weltweit Interesse für ein bestimmtes gesundheitliches Anliegen wecken soll. Im Jahr 2003 steht der Weltgesundheitstag unter dem Motto: "Gesunde Umwelt gesunde Kinder".

Die WHO hat damit einen Problembereich aufgegriffen, der nach wie vor weltweit eine große Rolle spielt. Die Umweltrisiken unterscheiden sich jedoch in Entwicklungsländern erheblich von denen in Industrieländern.

In Entwicklungsländern stellen nach wie vor Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel Malaria, die größte Gesundheitsgefahr dar. Dies ist in den Industrieländern nicht mehr der Fall. Dort haben sich Hygiene, Ernährung und medizinische Versorgung entscheidend verbessert und tragen zu mehr Gesundheit bei.

Auf der anderen Seite verschlechtern gesellschaftliche Risikofaktoren wie die soziale Ungleichheit die gesundheitlichen Chancen. Außerdem spielen negative Umweltfaktoren, die einhergehen mit der wirtschaftlichen und industriellen Entwicklung, eine große Rolle. Die Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung mit verschiedensten Chemikalien kann die Gesundheit erheblich beeinträchtigen.

Kinder sind aufgrund ihrer typischen Stoffwechsel-Empfindlichkeiten den Umweltrisiken und ihren gesundheitlichen Auswirkungen stärker ausgesetzt als Erwachsene. Sie haben beispielsweise eine größere Hautoberfläche im Verhältnis zu ihrem Gewicht und ein höheres Atemminutenvolumen pro Kilogramm Körpergewicht. Sie zeigen eine erhöhte Stoffwechselrate und nehmen Schadstoffe aus dem Magen-Darmtrakt (z.B. Blei) viel stärker auf. Ihre Nervenzellen sind schlechter abgeschirmt und das Immunsystem funktioniert noch nicht so gut wie bei Erwachsenen. Kinder brauchen daher einen besonderen Schutz vor den unterschiedlichen negativen Umweltfaktoren. Im einzelnen sind das:

Der zunehmende Straßenverkehr mit Lärm und Schadstoffbelastungen stellt eines der größten Umwelt- und Gesundheitsprobleme dar. Trotz der Erfolge in der Umweltpolitik sind die negativen Umweltfaktoren nach wie vor mitverantwortlich für chronische und komplexe Erkrankungen bei Kindern, wie beispielsweise Asthma, Allergien und Neurodermitis. Diese Krankheiten sind weiter auf dem Vormarsch.


Der Lebensstil, insbesondere die veränderte Freizeitgestaltung, beeinträchtigt die Gesundheit der Kinder: wenig Bewegungsmöglichkeiten in Städten und stundenlanges Fernsehen oder Computerspielen führen bei manchen zu Übergewicht, Haltungsschäden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Armut: Kinder und Jugendliche sind die einzige Bevölkerungsgruppe in Deutschland, deren Gesundheitszustand sich in den vergangenen 20 Jahren spürbar verschlechtert hat. Grund: Kinder leben überproportional häufig in Armut. Bereits 6,3 % aller Kinder in Deutschland (das ist etwa jedes 16. Kind) erhält Sozialhilfe.

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