Die zarteste Versuchung

In der mit viel Liebe zum Detail gestalteten Ausstellung wird der Weg der Schokolade vom Baum bis zur Tafel Schokolade verständlich erklärt. Und weil man im Nürnberger Kindermuseum immer alles anfassen und überall mitmachen darf, könnt ihr hier sogar selber Kakaobohnen verarbeiten und davon naschen. Dabei werdet ihr merken, dass die Kakaobohne zunächst wenig süß und noch weniger nach Schokolade schmeckt.

Die Ausstellung beschränkt sich nicht nur darauf, zu erklären, wie Schokolade entsteht. Es wird auch erklärt, wie sich Schokolade von einem Luxusartikel für den Adel bei den Azteken und dem Gebrauch als Währung zum heutigen Allerweltsprodukt entwickelt hat. Unterstützt wird die Ausstellung unter anderem vom Informationszentrum Schokolade in Leverkusen.Foto: In der Ausstellung wird euch alles um die Schokolade nahegebracht: Von der Frucht zur Tafel. Das Schiff steht für die europäischen Eroberer, die den Kakao in die "Alte Welt" brachten.

Die Kakaobohne - geballte Gesundheit

Der Naturforscher und Entdecker Alexander von Humboldt (1769-1859) sagte über die Schoko-Frucht: "Kein zweites Mal hat die Natur eine solche Fülle der wertvollsten Nährstoffe auf einem so kleinen Raum zusammengedrängt wie gerade bei der Kakaobohne." Auch wenn Schokolade heutzutage als Dickmacher gilt, ist der Rohstoff, aus dem sie hergestellt wird, voller gesunder Inhaltsstoffe. Foto: Das Innere einer Kakaofrucht besteht aus mehreren Kakaobohnen, die von einer glitschigen, zitronig schmeckenden Masse umgeben sind.

Dabei hatte die Schokolade, wie sie in Südamerika früher zubereitet wurde, nur wenig mit der Schokolade zu tun, wie wir sie heute bei uns in den Regalen der Supermärkte finden. Das Wort "Schokolade" kommt aus der "Nahuatl" genannten Sprache südamerikanischer Ureinwohner, die sich bis zu den Azteken zurückverfolgen lässt. Dort hieß "Xoco-latl" so viel wie "bitteres Wasser". Denn die zerstoßenen Kakaobohnen wurden einfach mit heißem oder kaltem Wasser vermischt, dazu Maismehl und manchmal noch mit Pfeffer oder Chili vermischt. Einer der spanischen Eroberer, die um 1500 in Südamerika landeten, schrieb: "Es schien eher ein Getränk für die Schweine zu sein als für die Menschheit".Foto: Im Mitmach-Museum in Nürnberg könnt ihr selbst Kakao-Bohnen mahlen - wie früher, auf original mexikanischen Reibsteinen aus Vulkangestein

Dabei war der Kakaobaum für die südamerikanischen Ureinwohner ein Überbleibsel des Paradieses. Denn der Gott Quezalcoatl, der Gärtner des Paradieses, hatte der Erde und den Menschen den Kakaobaum geschenkt. So erzählt es die Sage eines alten südamerikanischen Volkes, der Olmeken. Aber dieses Paradies wurde zerstört und der Kakaobaum war das einzige, was davon übrig blieb. Kakao galt auch als eine Speise der Götter.

Vom Baum zur Tafel

Ganz oben erkennt ihr die Kakaobohnen. Sie müssen erst geröstet, geschält und verarbeitet werden, damit man aus ihnen leckere Schokolade machen kann.

In der zweiten Reihe links sind die Schalen der Bohnen zu sehen. Daraus kann man sich Tee zubereiten. Rechts daneben befindet sich der so genannte Kakaobohnenbruch, in der Fachsprache auch Nips genannt.

Die Nips werden weiterverarbeitet, zum einen zur gelben Kakaobutter, die später zur Schokoladenherstellung verwendet wird. Rechts daneben seht ihr so genannten Presskuchen, der zu Kakao-Pulver weiterverarbeitet wird.

Ganz unten rechts seht ihr endlich Schokolade: Dabei produzieren die meisten Schokoladenhersteller das gar nicht mehr selber, sondern lassen sich diese Schoko-Taler in Tankwagen liefern, verfeinern sie noch ein wenig, je nach Marke, und verpacken sie dann nur noch.

Interessiert dich voll die Bohne ?

Kinder- und Jugendmuseum

Michael-Ende Straße 17

90439 Nürnberg

0911 / 6000-40

Samstag 14.00-17.30 Uhr

Sonntag 10.00-17.30 Uhr

Gruppen nach Voranmeldung auch unter der Woche

http://www.museum-im-Koffer.de

http://www.kindermuseum-nuernberg.de

Hier gibt es ein Rezept für eine Schokoladensoße, so genannte Mole

Ausführliche Informationen rund um die Kakao-Pflanze

Hier findest mehr über die Bedeutung der Kakao-Pflanze für die südamerikanischen Ureinwohner und die spanischen Eroberer

Hier geht es zum Informationszentrum Schokolade in Leverkusen

Text/Fotos: -jj- 3.12.2004

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