Deutscher Parkinson Tag

Der 11. April ist einer Krankheit gewidmet, unter der allein in Deutschland rund 250.000 Menschen leiden. An dieser "Schüttellähmung" waren auch Papst Johannes Paul II. und Palästinenserpräsident Jassir Arafat erkrankt. Auch der US-amerikanische Filmstar Michael J. Fox ("Zurück in die Zukunft") leidet an Parkinson.

Die Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson ) wurde nach dem britischen Arzt James Parkinson benannt. Er wurde am 11. April 1755 im Londoner Stadtteil Hoxton geboren und starb am 21. Dezember 1824 ebenfalls in London. Im Jahr 1817 veröffentlichte er die Arbeit An Essay on the Shaking Palsy (Eine Abhandlung über die Schüttellähmung) und beschrieb darin erstmals die Symptome, also die Krankheitsanzeichen, der neurologischen Erkrankung. Parkinson selbst bezeichnete sie wegen des bei vielen Patienten auffälligen Ruhetremors, also Zitterns, als "Schüttellähmung". Der Ausdruck "Parkinson-Krankheit" (auch "Parkinson-Syndrom", "Morbus Parkinson" oder "Parkinsonismus") wurde vermutlich zum ersten Mal im Jahr 1884 von dem französischen Psychiater Jean-Martin Charcot (1825-1893) benutzt.

Unheilbare Nervenkrankheit

Morbus Parkinson ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die bis heute nicht heilbar ist. Die Ursache dieser Erkrankung ist nicht bekannt. In den meisten Fällen entwickelt sich die Krankheit schleichend, so dass es der Patient kaum bemerkt. Dabei bilden sich in einem Teil des Gehirns wichtige Nervenzellen zurück, die für die Herstellung des Botenstoffes Dopamin (Neurotransmitter) verantwortlich sind. Solche Botenstoffe ermöglichen den Austausch wichtiger Informationen zwischen den Nervenzellen, um die biologischen Abläufe im menschlichen Körper aufrechtzuerhalten.

Symptome

Bei Menschen, die unter der Parkinson-Krankheit leiden, können 70 Prozent der Hirnzellen zerstört sein. Durch die stark verminderte körpereigene Herstellung des Botenstoffes Dopamin, treten Störungen im Koordinationszentrum, dem so genannten Thalamus ein. Die typischen Symptome zeigen sich in gebeugter Körperhaltung, schlurfendem Gang und unkontrolliertem Schütteln von Armen und Kopf. Ebenfalls betroffen ist das limbische System, das wichtig ist für Lernen, Gedächtnis und Gefühle.

Die Mimik wird spärlicher, die Häufigkeit des Lidschlages ist verringert, so dass die Erkrankten traurig wirken. Die Sprache ist betroffen: die Stimme wird monotoner und leiser, sie klingt heiser. Auch eine Veränderung des Schriftbildes kann ein Symptom für Parkinson sein. Die Schrift wird kleiner und verzittert.

Bild: Viele Patienten verlieren im Laufe ihrer Krankheit die Fähigkeit, sich über ihr Gesicht auszudrücken. Sie gelten für Außenstehende oft als teilnahmslos.

"Hinsehen Handeln Helfen"

Die Aktion "Hinsehen Handeln Helfen" am Deutschen Parkinson Tag soll helfen, die Betroffenen, deren Angehörige, Freunde und Kollegen aufmerksam zu machen. Hinsehen, um erste Vorboten schnellst möglich zu erkennen. Handeln, indem man den Betroffenen darin unterstützt einen Arzt aufzusuchen. Helfen kann dann der Experte, der durch eine frühe Diagnose eine geeignete Therapie einleiten kann. So wird der Verlauf der Krankheit beobachtet, in vielen Fällen verlangsamt und die Lebensqualität verbessert.

Begriffserklärung:

dPV: Abkürzung für "Deutsche Parkinson-Vereinigung". Bundesweiter Selbsthilfeverband mit vielen Mitgliedern und Sitz in Neuss.

Dopamin: Im Rahmen der Parkinson-Krankheit vermutlich wichtigster "Botenstoff", der Informationen zwischen Nervenzellen überträgt. Bei Parkinson-Kranken verarmt der Körper an Dopamin, so dass ihm von außen Ersatzstoffe zugeführt werden müssen.

Motorik :Beweglichkeit, ist bei Parkinson-Patienten typischerweise eingeschränkt (bis hin zur Lähmung)

Neuroleptika:erregungsdämpfende Medikamente

Neurotransmitter: Überträgerstoffe, die auf chemischem Wege Impulse von einer Nervenzelle auf die nächste transportieren

Tremor : unwillkürliche rhythmische (Zitter-)Bewegungen von Körperteilen

Weitere Begriffe, die im Zusammenhang mit der Parkinson-Krankheit stehen, findest du hier.

Und hier findest du alles über den Deutschen Parkinson Tag.

Text: RR, 11. 4. 2005, Bilder: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG (James Parkinson) Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. (Krankheitsbild)

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt