Der Weltgesundheitstag 2007

"Gesund bleiben - sich vor Infektionskrankheiten schützen" lautet das Motto des Weltgesundheitstages am 7. April 2007. Infektionskrankheiten wie AIDS oder die Vogelgrippe versetzen die Menschheit in Angst und Schrecken, weil es keine Impfstoffe dagegen gibt. Andere Krankheiten wie Tuberkulose scheinen uns besiegt, doch in ärmeren Ländern sterben daran noch viele Menschen wenn das Geld für die Behandlung fehlt. Auch bei uns gibt es noch heute Infektionskrankheiten, die gefährlich werden können, wenn man nicht dagegen geimpft ist. Der Weltgesundheitstag will 2007 besonders auf diese Chance zur Gesundheitsvorsorge hinweisen.

Ist Impfen überhaupt noch nötig?


Viele Menschen sind der Meinung, dass Impfungen heute nicht mehr nötig sind, da viele Infektionskrankheiten wie z. B. die Kinderkrankheiten kaum noch vorkämen. Das seltene Auftreten liegt jedoch nur daran, dass so viele Menschen gegen diese Krankheiten geimpft sind. Sobald die Impfraten sinken, ist das Risiko auch wieder höher, sich zu infizieren, da es die Krankheiten weiterhin gibt.

Das Problem dabei: Manche Menschen können nicht geimpft werden, weil ihr Immunsystem geschwächt ist. Z. B. Neugeborene oder chronisch Kranke oder alte Menschen sind also darauf angewiesen, dass sie nicht in Kontakt mit diesen Krankheiten kommen. Daher ist es für sie besonders wichtig, dass sich Infektionskrankheiten nicht wieder in der Bevölkerung breit machen, sonst sind gerade sie ihnen schutzlos ausgeliefert.

Ist Impfen ungesund?

Eine andere häufig geäußerte Meinung lautet, dass es für Kinder besser wäre, manche Kinderkrankheiten durchzumachen, da das ihr Immunsystem stärken würde. Das stimmt jedoch nicht bzw. ist sogar sehr gefährlich. Der harmlose Name Kinderkrankheiten lässt einen nämlich leicht vergessen, dass Masern, Röteln und Co. schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen können.

Masern, die derzeit vor allem in der Schweiz wieder öfter auftreten, können eine Hirnhautentzündung zur Folge haben, die im schlimmsten Fall tödlich verläuft. Weltweit starben 2004 454.000 Menschen an Masern. Mumps kann zu Hörschäden führen und eine Rötelninfektion einer Schwangeren kann schwere Missbildungen beim Baby hervorrufen.

Nicht verschweigen darf man allerdings, dass auch Impfungen Risiken bergen können. Die genauen Zusammenhänge sind zwar selten bekannt, doch gelegentlich werden bleibende Gesundheitsschäden und sogar einzelne Todesfälle mit Impfungen in Verbindung gebracht . Es ist jedoch weitaus wahrscheinlicher, einen bleibenden Schaden durch eine Krankheit zu bekommen, gegen die man nicht geimpft ist als durch eine Impfung.

Welche Impfungen stehen für euch an?

Im Alter von 9-17 Jahren stehen Auffrischungsimpfungen gegen folgende Krankheiten im Impfkalender der Ständigen Impfkommission: Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Keuchhusten und Kinderlähmung. Wer noch nie gegen Hepatitis geimpft wurde, sollte dies in dieser Zeit nachholen lassen. Und wer bisher noch nie an Windpocken erkrankt ist, kann sich auch dagegen impfen lassen. Je älter man ist, wenn man die Windpocken bekommt, umso schwerer kann diese Krankheit verlaufen, deshalb ist jetzt eine Impfung sinnvoll.

Am 1. April 2007 hat die Impfkommission eine neue Empfehlung herausgegeben. Sie legt Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren nahe, sich gegen Gebärmutterhalskrebs impfen zu lassen. An dieser Krebsart, die durch Papillomviren übertragen wird, erkranken jedes Jahr etwa 6500 Frauen in Deutschland. Im Jahr 2004 starben 1660 Frauen daran. Wichtig ist, sich vor dem ersten Sexualkontakt impfen zu lassen. Mit dieser Maßnahme verringert sich das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken um 60-80%. Drei Impfungen innerhalb eines halben Jahres sind nötig um die Immunität zu erhalten.

Links

Wie Infektionskrankheiten entstehen und wie sie übertragen werden erfahrt ihr auf der Medizinseite für Kinder, medizity.

Auf derselben Seite könnt ihr euch auch den Aufbau von Bakterien und Viren ansehen und ihr erhaltet Informationen über Kinderkrankheiten wie Mumps, Windpocken oder Scharlach. 

Mehr über Impfungen findet ihr hier.

Zum Weltgesundheitstag gibt es viele regionale Veranstaltungen, die ihr euch hier ansehen könnt.



Mehr über die Vorgänge in deinem Körper und über die Medizin erfährst du im WAS IST WAS-Band 50: Der menschliche Körper oder in unseren WAS IST WAS-Band 66: Die Geschichte der Medizin

Text: lm - 02.04.07, Logo: www.who-tag.de.

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