Advents-Gewinnspiel: Der "Kluge Hans" - Ein Pferd mit "Köpfchen"

Menschen können lesen und rechnen, Tiere nicht - oder etwa doch? Der Mathelehrer und Schulmeister Wilhelm von Osten wollte das Anfang des 20. Jahrhunderts mit seinem Pferd Hans beweisen, das durch die Presse bald als "Kluger Hans" bekannt wurde.

Ein Pferd drückt die Schulbank

Wilhelm von Osten bemerkte bei seinem Kutschpferd, dass es selbstständig erkannte eine Einfahrt oder Abzweigung mit der Kutsche richtig zu passieren. Daraus schloss der Schulmeister, dass sein Pferd zu logischen Überlegungen in der Lage war.

Doch sein Kutschpferd starb bereits nach kurzer Zeit und so kaufte der Lehrer 1900 einen fünfjährigen schwarzen Orlow-Traber, der später als der "Kluge Hans" berühmt werden sollte. Fortan erhielt das Pferd mehrere Stunden am Tag Unterricht durch von Osten. Dabei ging es um Rechnen, Zählen und Buchstabieren.

 

Wissenschaftliche Sensation oder Betrug?

 

Der Kluge Hans beantwortete die Fragen seines Lehrers mit Klopfen eines Hufes oder Nicken beziehungsweise Schütteln des Kopfes. Wilhelm von Osten war von seinen Unterrichtsmethoden derart überzeugt, dass er um eine wissenschaftliche Prüfung bat. Diese sollte beweisen, dass der Kluge Hans tatsächlich lesen, zählen und rechnen konnte.

Die Akademie entscheidet

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Im September 1904 sollte eine wissenschaftliche Kommission der Preußischen Akademie der Wissenschaften prüfen, ob der Kluge Hans tatsächlich rechnen und zählen konnte, oder ob es sich nur um einen Trick von Wilhelm von Osten handelte. Zur Überraschung aller beantwortete Hans auch Aufgaben richtig, die ein ihm Unbekannter stellte.

Der "Kluge Hans" vor Publikum.



Erst der Student Oskar Pfungst kam hinter die verblüffende Sinnesleistung des Pferdes: Hans konnte zwar nicht wirklich rechnen oder lesen. Aber er erkannte selbst die feinsten Unterschiede im Gesichtsausdruck und der Körperhaltung des fragenden Menschen und war in der Lage, diese richtig zu deuten.

Deshalb konnte der Kluge Hans nur dann richtige Antworten geben, wenn der fragende Mensch selbst bereits die Antwort kannte.  Bevor Hans die richtige Antwort gab, war der Fragesteller angespannt. Bei der richtigen Antwort entspannte sich der fragende Mensch. Diese Entspannung zeigte sich in ganz feinen Unterschieden in der Körperhaltung. Hans war immerhin klug und buchstäblich scharfsinnig genug, diese Unterschiede wahrzunehmen.

Was aus der Wissenschaft wurde

  

Das Wunderpferd war durch diese Erkenntnis entzaubert. Doch der Wissenschaft half Hans dennoch in vielerlei Hinsicht. So wurden nun auch in der Psychologie Experimente gemacht.

Der "Kluge Hans" an seiner Schulbank


Außerdem ging der "Kluger-Hans-Effekt" in die Forschung ein. Damit bezeichnet man besonders bei Befragungen und Interviews die, meist unbewusste, Reaktion des Befragten auf den Fragesteller - ganz so, wie der Kluge Hans auf die Körperhaltung seines Fragestellers reagierte. Und für die Tierpsychologie spielte die Untersuchung von Hans sogar eine Vorreiterrolle.

Was aus dem Klugen Hans wurde

Nach dem Tod Wilhelm von Ostens ging der Kluge Hans in den Besitz des Kaufmanns Karl Krall über, der weitere Studien über die Intelligenz von Tieren machte. Doch bereits 1916 musste Karl Krall diese Studien aus Geldmangel einstellen. Der Kluge Hans und die anderen Pferde, die inzwischen zu den Studien herangezogen worden waren, wurden als Reit- und Lasttiere von der Armee eingezogen. Hier endet die Spur vom Klugen Hans.

Und nun unsere Frage: Zu welcher Pferderasse gehörte der "kluge Hans"? Bitte schickt die Antwort schnell mit Betreff "Pferde Gewinnspiel" an redaktion@wasistwas.de.

Noch ein Hinweis: Bitte schreibt auch eure Postadresse für den Fall dazu, dass Ihr gewinnt. Keine Angst - die Adressen werden nicht gespeichert oder für andere Zwecke gebraucht.   

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Lösung: Orlow-Traber


Gewonnen hat: Fabienne P. aus Gründau


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8.11.2012 - Text: Ann-Kathrin Biermann / Fotos: pd

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