Wie kommt es zum Amoklauf?

Das Wort Amok kommt aus der malaiischen Sprache und bedeutet Wut.

Hinter einem Amoklauf stehen meistens unbewältigte innere Konflikte. Psychologen haben die Erfahrung gemacht, dass sich in einem Amokläufer unbewältigte Erlebnisse Demütigung, Angst, Scham oder Eifersucht über längere Zeit hinweg aufgestaut haben und zur unbeherrschbaren Wut wird. Aus ganz banalen Gründen kommt es urplötzlich zum «ausrasten».

Vieles am Amoklauf ist noch unerforscht. Interessant ist auch die Tatsache, dass es fast keine Amokläuferinnen gibt. Frauen sind hier die Ausnahme. Fast immer sind es Männer, die mit Hieb-, Stich-, meist aber mit Schusswaffen ein Blutbad anrichten. Nach der Tat richten sehr viele Amokläufer die Waffe gegen sich selbst.

Polizeipsychologen beschreiben den typischen Amokläufer als unauffällig und bieder. Dieser Menschentyp kann seine Gefühle nicht zeigen und neigt zu Selbstüberschätzung. Nicht nur psychisch schon länger kranke Täter können zu Amokläufern werden. Gefährlich sind gerade unauffällige Menschen, bei denen völlig unerwartet die sprichwörtliche Sicherung durchbrennt.

RR 29. 4. 2002

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