Wir Menschen haben einen Blinddarm. Haben Hunde auch einen?

Das möchte Meike aus Quakenbrück erfahren.

Beim Blinddarm ist es so, dass wir im allgemeinen Sprachgebrauch das Wort "Blinddarm" eigentlich falsch einsetzen. Wir meinen nämlich, wenn wir von einer "Blinddarmentzündung" sprechen den bleistiftdicken, etwa 8 Zentimeter langen Wurmfortsatz, lateinisch "Appendix". Medizinisch bezeichnet "Blinddarm" aber den blinden Anfangsteil des Dickdarms, an dem der Appendix nur angehängt ist. Er liegt unterhalb der Einmündungsstelle in den Dünndarm. Sowohl Pflanzenfresser als auch Fleischfresser verfügen über diesen Blinddarm, auch Zäkum genannt. Bei Pflanzenfressern ist der Blinddarm sehr lang, bei Fleischfressern kürzer.

Beim Menschen ist der Blinddarm etwa 7 Zentimeter lang. Er liegt im Unterbauch und hat als Anhang eben den Appendix, den Wurmfortsatz, der sich entzünden kann und den wir fälschlicherweise als Blinddarm bezeichnen. Diesen Wurmfortsatz hat ein Hund nicht. Den eigentlichen Blinddarm, den hat aber auch ein Hund. Und er benötigt ihn für die Verdauung. Vom Hüftdarm, dem Endabschnitt des Dünndarmes, werden die noch unverdauten beziehungsweise nicht aufgenommenen wässrigen Nahrungsreste in den Blinddarm des Hundes weitergeleitet. Der Blinddarm ist der erste Dickdarmabschnitt und im leeren Zustand sehr kurz und korkenzieherartig geraffelt. Sobald er gefüllt wird dehnt er sich kräftig aus und streckt sich bis auf doppelte Länge.

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