Wieso müssen Astronauten im All so komische Anzüge anziehen?

Diese Frage stellte Linda aus Coesfeld.

Jeder Anzug ist zerlegbar in Einzelteile, so dass er an die verschiedenen Astronauten angepasst werden kann. Auf der Erde wiegt ein Anzug 100 Kilogramm.

Bei Außenarbeiten tragen Astronauten ein so genanntes EMU, (engl. "Extravehicular Mobility Unit" wörtlich übersetzt eine "Außerfahrzeug-Mobilitäts-Einheit"). Diese speziellen Anzüge sollen die Astronauten vor den unterschiedlichen Einflüssen im All schützen. Sie müssen vollkommen geschlossen sein, so dass nichts von außen eindringen kann.

Das EMU enthält ein flüssigkeitsgekühltes Kleidungsstück, das die Astronauten im Anzug kühl halten soll. Es verfügt über Kopfhörer und Mikrophone, einen Getränkebeutel mit Wasser, ein Lebenserhaltungssystem, das Sauerstoff enthält und eine Vorrichtung zum Auffangen von Urin, Handschuhe sowie ein Helm und ein Visir.

Sie müssen die Astronauten vor der Strahlung, den extremen Temperaturen und den kleinen herumfliegenden Gesteinsbrocken sowie den Druckschwankungen schützen. Auf der sonnenbeschienenen Seite ist es 100 Grad Celsius heiß, während im Rücken der Astronauten, auf der Schattenseite, ungefähr minus 100 Grad Celsius herrschen. Deshalb sind sie aus vielen speziellen, Wärme isolierenden Schichten aufgebaut.

Die kosmische Strahlung ist so stark, dass ein ungeschützter Astronaut 150 Mal stärker belastet wird als ein Mensch auf dem Erdboden.

Außerdem müssen diese Anzüge besonders robust sein, damit sie bei Arbeiten im All nicht zerreißen oder kaputt gehen, gleichzeitig aber genügend Bewegungsfreiheit bieten.

Ein Raumanzug kostet 9 Millionen Euro.

Bild: NASA/PD

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