Wie schnell dreht sich die Erde eigentlich?

Oliver aus Broistedt möchte das gern wissen.


Die Erde absolviert eine Drehung um sich selbst an einem Tag, also in 24 Stunden. Stellen wir uns die Erdachse vor, so tritt sie am Nord- und am Südpol aus. Würde man an diesen beiden Endpunkten stehen, dann würde man sich nur um sich selbst drehen.


Ganz anders am Äquator, der gedachten Linie, die von den beiden Polen am weitesten entfernt ist und die Erde in zwei Halbkugeln teilt. Wer hier steht, legt pro Tag über 40.000 Kilometer zurück. Das sind immerhin 1.670 Kilometer pro Stunde.

Um genau zu sein: Am Äquator beträgt der Erdradius etwa 6.378 Kilometer, man kommt also auf einen Umfang von rund 40.075 Kilometern und somit auf einen Geschwindigkeit von 1.670 Kilometern pro Stunde.
 
Will man die Geschwindigkeit für einen anderen Ort als der Äquatorlinie ausrechnen, muss man den Wert für den Äquator einfach mit dem Kosinus des Breitengrades multiplizieren.

Ein Beispiel: Friedrichshafen am Bodensee liegt bei 47,65 Grad nördlicher Breite, das macht also 1.670 km/h mal cos (47,65°) = 1.125 Kilometer pro Stunde.


So wie bei einem Kreisel die Achse auch schwanken kann, ist es auch bei der Erde der Fall. Dieses eiern nennt man auch Präzession. Ein solcher Zyklus dauert rund 26.000 Jahre. Darum wird der Polarstern nicht für alle Ewigkeit im Norden stehen. Und auch diese Präzession ist noch von einer weiteren Bewegung überlagert, der so genannten Nutation. Sie wird vom Mond verursacht.

 
Auf ihrer Bahn um die Sonne bewegt sich die Erde mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 29,78 Kilometern pro Sekunde, also mit rund 107.000 Kilometern pro Stunde. Und das gesamte Sonnensystem dreht sich mit etwa 220 Kilometern pro Sekunde, also rund einer Million km/h um die Mitte unserer Galaxis, der Milchstraße.


Wir sind also ganz schön in Bewegung dagegen ist jede Achterbahn ein Kinderkarussell!

Text: -jj- Bild: NASA/Marvel/GFDL

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