Was sind Glasknochen?

Wenn ein Arzt "Glasknochen" attestiert, dann ist das für den Betreffenden ein Befund, der das Leben stark beeinflusst. Warum, erfahrt ihr hier. Eva aus Veitsbronn möchte mehr über diese Krankheit wissen.

Glasknochen ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine Erbkrankheit, die medizinisch "Osteogenesis imperfecta" heißt und vom Lateinischen ins Deutsche übersetzte "unvollkommene Knochenbildung" bedeutet. Denn diese genetische Erkrankung beruht auf einer Entwicklungsstörung des Knochens. Es handelt sich dabei um eine seltene erbliche Störung des Bindegewebes. In bestimmten Knochenzellen, so genannten Osteoblasten, wird abnormes und nicht belastbares Kollagen (=leimartiges Eiweiß des Bindegewebes) gebildet, das die Knochen brüchig macht.

Vier verschiedene Erkrankungstypen werden unterschieden, die auf unterschiedliche genetische Defekte zurückgeführt werden können. Diese Störung hat zur Folge, dass die Knochen des betroffenen Menschen häufig und oft auch kompliziert brechen - deshalb auch Glasknochen.

In Deutschland gibt es etwa 4.000 - 6.000 Betroffene. Die Krankheit wird häufig schon bei Neugeborenen festgestellt. In schweren Fällen folgt ein Bruch dem anderen. Krankenhausaufenthalte und lange Liegezeiten können in der Kindheit den Alltag bestimmen. Später wird auch die Schul-, Studien- und auch Arbeitswahl von der Krankheit mitbestimmt, denn jeder Bruch sollte natürlich vermieden werden.

Warum hat der Mensch Knochen?

Ohne Knochen wäre der Mensch ein formloser Haufen, denn sie stützen die weichen Körperteile. Außerdem schützen sie die inneren Organe vor Schäden. So liegen z. B. das Herz und die Lunge sicher im Brustkorb.



Das Skelett dient aber auch als Ansatzstelle für die Muskeln, die für unsere Bewegung sorgen.

 

Eine andere wichtige Aufgabe der Knochen ist die Produktion von Blutzellen. Diese werden im Knochenmark gebildet, einem netzartigen, stark durchbluteten Gewebe, das die Hohlräume im Innern der Knochen ausfüllt.



Das zeigt auch gut auf, dass Knochen aus lebendem Gewebe bestehen. Sie sind von Blutgefäßen und Nerven durchzogen. Deswegen tut ein Knochenbruch auch weh!

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