Was sind Gene?

Gene sind die Erbanlagen, die einen Menschen in vielerlei Hinsicht bestimmen. Und was bedeutet das? Diese Frage möchte Lea aus Konstanz beantwortet haben. Wir haben im neu überarbeiteten WAS IST WAS Band 50 "Der menschliche Körper" die Antwort gefunden:

Wenn ein neuer Mensch heranwächst, bilden sich in den ersten Wochen während der Entwicklung des Embryos die verschiedensten Körperzellen. Damit eine Zelle weiß, wie sie aussehen soll und welche Funktion sie im Organismus spielt, hat jede Zelle all diese Informationen in verschlüsselter Form auf den Erbanlagen im Zellkern.

Dabei nennt man die verschlüsselte Information für ein bestimmtes Merkmal des Organismus "Gen". Auf der menschlichen Erbsubstanz befinden sich etwa 40 000 bis 100 000 verschiedene Gene. Sie bestimmen nicht nur, ob man grüne oder blaue Augen hat oder wie groß man wird. Sie steuern auch den gesamten Stoffwechsel der Zelle. Die Erbinformation ist im Zellkern auf Chromosomen gespeichert.

Menschliche Zellen enthalten 46 solcher Chromosomen, wobei jeweils zwei Chromosomen gleich aussehen. Diese Chromosomen bestehen aus der Desoyxribonukleinsäure (kurz DNS). Diese ist ein vielfach um sich selbst gewundener Strang aus Zucker, Phosphorsäure und den vier Basen, Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin, der wie eine Strickleiter aussieht.

Zucker und Phosphorsäure bilden das Gerüst der Leiter. Die Sprossen bestehen jeweils aus zwei Basen, wobei immer Adenin und Thymin oder Guanin und Cytosin eine Sprosse bilden. Mithilfe dieser vier Basen ist unsere gesamte genetische Information verschlüsselt. Drei aufeinander folgende Basen bilden ein "Codewort" für die Zelle. Mithilfe dieser Codewörter setzt die Zelle dann aus kleinsten Eiweißbestandteilen, den Aminosäuren, die Eiweiße zusammen. Sie steuern den Zellaufbau und die Funktion der Zelle.

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