Was ist in Astronautennahrung drin?

Spaghetti bolognese und Wiener Schnitzel, Würstchen oder Braten mit Soße - im Weltraum wird heutzutage fast alles gegessen. Sarah aus Ernstthal interessiert sich für dieses Thema.

Als erstes "space food" hatte man in den 60er Jahren so genannte Energiewürfel entwickelt, eine Mischung aus Proteinen, Fetten, Zucker, Früchten und Nüssen, die, zerkleinert und gefriergetrocknet, mundgerecht gepresst und in Plastikfolie vakuumverpackt waren. Als "Getränk" gab es sterilisiertes Apfelmus, wie Zahnpasta dickflüssig in Aluminiumtuben abgefüllt. Man achtete bei der Wahl der Nahrungsmittel auf sehr leichte Verdaulichkeit.


Im Bild ist ein modernes Astronautenmenu zu sehen. Um in der Schwerkraft leichter handhabbar zu sein, wird mit Magneten, Klettband und Klemmen gearbeitet.



Seitdem hat sich in Sachen Weltraumernährung einiges getan. Doch nach wie vor ist es problematisch die Astronauten befriedigend zu ernähren. Denn Weltraumnahrung soll verschiedene Anforderungen erfüllen: Sie muss platzsparend sein, lange haltbar, trotzdem nährstoffreich und einfach zuzubereiten.

Ein weiteres Problem ist, dass längere Aufenthalte in der Schwerelosigkeit den menschlichen Organismus schädigen. Die meisten Raumfahrer können nach ihrer Rückkehr kaum noch oder nicht mehr gehen. Knochen und Muskeln bauen sich extrem schnell ab. Deswegen muss über die Astronautennahrung extra viel Calcium und Vitamin D zugeführt werden, da der Mensch Letzteres bei fehlender UV-Strahlung nicht selbst bilden kann.

Außerdem haben Astronauten im All weniger Hunger und Durst. Das kommt ebenfalls durch die Schwerelosigkeit, die ein vermindertes Geschmacks- und Geruchsempfinden zur Folge hat. Die Astronauten müssen deshalb während der Mission darauf achten, überhaupt genügend Nahrung zu sich zu nehmen, um ihren ohnehin schon angestrengten Körper nicht durch Mangelernährung weiter zu schwächen.

Optimal ist die Ernährung von Astronauten im All noch lange nicht, obwohl die Speisen schon wesentlich vielfältiger sind als früher. Vier Monate vor dem Flug darf jeder Astronaut das Standardmenü nach eigenen Wünschen wählen. Die Nasa-Köche lassen ihn aus einer Menükarte mit 94 Arten von Speisen und Getränken probieren und wählen. Diätspezialisten kontrollieren, ob die Lieblingsspeisen des Einzelnen auch ernährungtechnisch befriedigend sind.

Frisches Obst und Gemüse gibt es nur die ersten beiden Tage einer Mission. Auch das Nachwürzen ist problematisch. Wer die Speisen schmackhafter machen will, muss sich der Physik im Weltraum anpassen: Da Salz und Pfeffer aus dem Streuer eine Katastrophe wären, steht beides flüssig zur Verfügung (Pfeffer in Öl suspendiert und Salz in Wasser gelöst).

Bild: NASA/PD

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