Was ist ein Schwarzes Loch?

Diese Frage kommt aus Wuppertal von Tobias.

Am Ende ihrer Lebensdauer blähen Sterne sich zu gewaltigen Roten Riesen oder Überriesen auf und enden schließlich als Weiße Zwerge, Neutronensterne oder Schwarze Löcher.

Durch die ungeheure Masse wirken Schwarze Löcher als sogenannte Gravitationslinsen: Sie verzerren den Weg von Lichtstrahlen allein durch ihre riesige Masse. Dann entstehen solche optischen Verzerrungen wie hier im Bild.

Hat ein Stern mehr als drei Sonnenmassen, dann wird er ein schwarzes Loch. Sie schrumpfen zu so winzigen Gebilden zusammen, dass an ihrer Oberfläche eine unglaubliche Anziehungskraft herrscht.

Schwarze Löcher könnte man also auch als massereiche "kosmische Staubsauger" bezeichnen. Ihr Name kommt daher, dass sie sogar Licht verschlucken können, wenn es ihnen zu nahe kommt. Sie können so schwer werden wie Milliarden Sonnen. Wissenschaftler haben Grund zur Annahme, dass im Herzen jeder Galaxis ein schwarzes Loch existiert.

Ihre Anziehungskraft ist so gewaltig, dass große Schwarze Löcher alle Materie im Umkreis von Millionen von Kilometern an sich reißen. Auch Licht wird so stark von den Schwarzen Löchern angezogen, dass es nicht mehr entweichen kann, sobald es in ihre Nähe gerät.

Dass bedeutet, dass es eigentlich auch keinerlei Strahlung mehr aussendet. Da Menschen nur Gegenstände sehen können, die entweder Strahlung reflektieren oder selbst aussenden, bleiben Schwarze Löcher für uns unsichtbar.

Ein Schwarzes Loch wird bisher nur indirekt nachgewiesen und zwar:

Entweder misst man die Bahnen und Geschwindigkeiten von Sternen, die um ein vermutetes schwarzes Loch kreisen. Oder man hält Ausschau nach sogenannten kosmischen Trugbildern. Nach der Relativitätstheorie von Einstein wird Licht, das dicht an einem massereichen Objekt vorbeikommt, abgelenkt und gebündelt. Dadurch wird es vorübergehend heller als vorher. Das Schwarze Loch wirkt dabei wie eine Linse. Entdecken Forscher also am Himmel ein Objekt, das heller wird und nach und nach immer weniger leuchtet, könnte an ihm ein Schwarzes Loch vorbei gezogen sein.

Außerdem gibt es auch sichtbare Sterne, die um einen unsichtbaren Zweiten kreisen, der eigentlich nur ein Schwarzes Loch sein kann. Dem Stern wird immer wieder Materie genommen, die sich dabei stark erhitzt und Röntgenstrahlen aussendet. Dann wird er vom Schwarzen Loch verschlungen. So eine Strahlung wird deshalb auch "Todesschrei der Materie" genannt.

Bild: Ute Kraus/cc-by-sa 2.5

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