Was ist ein Komet?

Schon häufig haben unsere Vorfahren Angst gehabt, dass Kometen auf die Erde stürzen können. Doch was hat es auf sich mit den Himmelskörpern mit dem Schweif? Das möchte Anna aus Olfen wissen.

Kometen, auch Haar- oder Schweifsterne genannt, sind Himmelskörper aus gasförmigen und festen Teilchen, die meist die Sonne auf Bahnen umlaufen. Der eigentliche Körper, der so genannte Kern, besteht aus Eis und Staub und kann einen Durchmesser von etwa 1 bis 100 Kilometer besitzen.

Der Komet Hale-Bopp.



Sobald der Komet die Jupiterbahn kreuzt und sich der Sonne nähert, erwärmt sich seine Oberfläche. Dadurch verdampft die gefrorene Materie direkt zu Gas. Man nennt diesen Prozess auch "Sublimation". Um den Kern entwickelt sich eine so genannte Koma. Diese besteht hauptsächlich aus Molekülen von Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff und hat einen Durchmesser von 50.000 bis 150.000 Kilometern. Sie kann aber auch eine Größe über zwei Millionen Kilometern erreichen. Kometenkern und Koma bilden zusammen den Kometenkopf.

Auch der Schweif des Kometen bildet scih erst, wenn der komet der Sonne nahe genug gekommen ist. Das ist ungefähr im Bereich der Marsbahn der Fall. Dann reißt der von der Sonne ausgehende Teilchenstrom, Sonnenwind genannt, Gaspartikel der Koma mit sich. Er beschleunigt sie dabei auf Geschwindigkeiten bis zu 500 Kilometer pro Sekunde. So bildet sich der von der Sonne wegzeigende Schweif, der mehr als 500 Millionen Kilometer lang sein kann - das ist mehr als die dreifache Entfernung Erde-Sonne!

Obwohl der Schweif des Kometen so deutlich am Nachthimmel zu sehen ist, sind nur sehr wenig Teilchen darin enthalten. Die Dichte ist 1000 Mal geringer, als das Beste auf der Erde herstellbare Vakuum! Würde die Erde den Schweif eines Kometen durchqueren, bestünde also keinerlei Gefahr. Nur der Zusammenstoß mit dem Kometenkern selbst könnte eine mehr oder weniger große Katastrophe verursachen, je nachdem wo er einschlüge und wie groß er wäre.

Nach allgemeiner Auffassung sind Kometen Überreste der Entstehung des Sonnensystems, so wie auch Meteoroiden und Asteroiden. Weil der Sonnenwind bei jedem Umlauf die Masse des Kometen verringert, hat ein typischer Komet eine Lebenserwartung von rund 100 Sonnenumläufen, bevor er zerfällt.

Während zu Beginn des 19. Jahrhunderts nur etwa 2 Kometen entdeckt wurden, liegt der Durchschnitt heute bei etwa 30 aufgefundenen Kometen jährlich. Neuentdeckte Kometen werden von der Internationalen Astronomischen Union nach dem jeweiligem Entdecker benannt. Treffen mehrere Meldungen gleichzeitig ein, erhält der Komet einen Doppelnamen (wie das bei Hale-Bopp der Fall war).

Text: ergänzt -jj- 9.4.2009 // Bild: Geoff Chester/PD

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