Was geschieht bei einem Vulkanausbruch?

Bis in wenige Kilometer Tiefe aufsteigendes Magma kann sich in Kammern sammeln, bevor es durch den Vulkanschlot an die Erdoberfläche gefördert wird.

Ergussgesteine entstehen ebenfalls kilometertief im Erdinneren und ergießen sich, wie der Name sagt, an der Erdoberfläche. Das kann langsam vor sich gehen oder aber auch explosionsartig geschehen.

Wenn Magma bis an die Erdoberfläche gelangt und dort austritt, wird es als Lava bezeichnet. Für die Entstehung der Lava gilt dasselbe wie für das Magma der Tiefengesteine: Durch Radioaktivität, Temperaturerhöhung oder Druckentlastung werden Schmelzen gebildet, die aus der Tiefe aufsteigen. Oft bilden sich dabei dicht unter der Erdoberfläche mit flüssigem Gestein gefüllte Hohlräume aus, die Magmenkammern. Aus ihnen wird bei einem Vulkanausbruch die Lava gefördert. Dies erfolgt am Vulkan Ätna durch einen mehr oder weniger runden Schlot, in Island aber auch aus Spalten, die über 100 Kilometer lang werden können.

Wenn ein Vulkan ausbricht steigt geschmolzenes Gestein aus dem Erdinnern nach oben, da es weniger dicht ist als das umgebende Gestein. Es bildet in der Lithosphäre, der äußeren und erkalteten Schale der Erde, Magmakammern und gelangt von dort, zusätzlich angetrieben von sich schnell ausdehnenden Gasblasen, an die Oberfläche.

 


 


Besonders schlimm sind so genannte pyroklastische Ströme (Gr.: pyro=Feuer, klao=(zer)brechen). Eine mehrere hundert Grad heiße Wolke aus Gasen, Asche und Gesteinsbrocken rast dabei mit bis zu 500 Kilometern pro Stunde den Hang hinab. Dabei zerstören und töten sie alles, was auf ihrem Weg liegt. Solche Ströme können nicht vorhergesagt werden.


Beträchtliche Eruptionen verursachten häufig den Tod vieler Menschen und fanden vor allem in den Jahren 1006, 1786, 1822, 1872 (der gewaltigeste Ausbruch in der neueren Zeit) und 1930 statt.

Der gewaltigste Vulkanausbruch der bisherigen Geschichte ereignete sich im Jahr 1815. Es war nicht der Merapi, sondern der Tambora, der auf der indonesischen Insel Sumbawa zu finden ist. 80 Kubikkilometer Magma stieß dieser Feuerberg damals aus. Allein die dadurch erzeugten Flutwellen töteten rund 10.000 Menschen an den Küsten der umliegenden Inseln.

Die ausgeschleuderte Asche führte zu einer Kältewelle in Europa. Mitten im Juli gab es Frost und Schnee, woraufhin es Hungersnöte mit vielen Toten gab. Allein durch die dadurch hervorgerufenen Missernten sollen 80.000 Menschen gestorben sein.


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