Warum schmecken Menschen unterschiedlich?

Das möchte Melanie aus Altötting wissen.

Der Mensch nimmt mit der Zunge unterschiedliche Geschmacksrichtungen wahr. Auf jeder Zunge befinden sich Millionen von Rezeptorenspitzchen, die dünner als feine Härchen sind. Diese Nervenzellenenden, die Reize aufnehmen, sind zu so genannten Geschmacksknospen gebündelt. Jede dieser Geschmacksknospen reagiert besonders auf eine bestimmte Geschmacksrichtung: süß, salzig, sauer oder bitter.

Diese Geschmackszellen sind Nervenzellen, die ein Leben lang nachwachsen. Trotzdem nimmt ihre Anzahl im Alter ab. Deshalb haben ältere Menschen oft eine schlechtere Geschmackswahrnehmung.

Alle anderen Geschmackswahrnehmungen werden eigentlich gerochen. Und zwar sowohl über die Nasenöffnungen, als auch durch den Rachenraum. Kaust du längere Zeit an einem Stück Brot oder an einer Pizza, dann steigen immer mehr Aromastoffe auf und lösen eine Geruchswahrnehmung aus. Der menschliche Geschmack beruht also darauf, dass wir etwas schmecken und gleichzeitig auch riechen.

Nun haben Forscher Gründe festgestellt, die den Geschmack eines Menschen bestimmen. Der geschmack hängt demnach von der Lebensweise ab. So werden je nach Kulturkreis bestimmte Speisen als zu scharf oder eben nur gut gewürzt empfunden. Ketchup ist für manche eine völlig normale Sauce, für andere ein vollkommen ungewohnter Geschmack.

Entscheidend dafür, wie genau oder ungenau wir schmecken, sind auch unsere Gene. Denn es gibt Menschen, die erblich bedingt besonders gute "Schmecker" sind, also einen ausgeprägten Geschmackssinn haben. Sie haben von Natur aus mehr Geschmacksknopsen als andere und empfinden Geschmack dadurch stärker.

Auch was uns schmeckt, ist erblich bedingt - meinen Forscher. Haben wir weniger Geschmacksknospen, erscheint uns etwas Zuckersüßes nicht ganz so süß und wir essen viel Süßes. Den Wissenschaftlern zufolge entscheidet die erbliche Veranlagung darüber, ob wir lieber Blumenkohl essen oder ihn nicht hinunterbekommen. Ob wir Käse mögen oder ob wir ihn nicht riechen können - und dieser Geschmack ist eben genetisch bedingt.

Ein weiterer Grund, weswegen wir bestimmte Dinge essen mögen oder nicht, sind die damit verbundenen Erinnerungen. Wenn man als kleines Kind gezwungen wurde bestimmte Gemüsesorten wie Spinat, Kohl oder Spargel zu essen, dann verbindet man mit diesen Speisen immer wieder den Zwang etwas essen zu müssen. Diese unangenehmen Erinnerungen lassen das Gemüse nicht mehr schmecken.

Als erwiesen gilt auch, dass zu viel Alkohol, Zigaretten und manche Medikamente und Erkrankungen wie Diabetes, den Geschmackssinn verschlechtern.

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