Warum nehmen Polizisten nicht Spinnengewebe als schusssichere Westen?

Das möchte Juliane aus Berlin wissen.

Netzspinnen und ihre Gebilde werden tatsächlich sehr intensiv von den Bionikern untersucht. Gerne würde man ähnliche Gespinste, mit entsprechenden Qualitäten künstlich herstellen. Denn es ist tatsächlich so, dass Spinnseide wesentlich reißfester ist, als zum Beispiel ein Stahldraht gleicher Dicke. Die Elastizität und Flexibilität der Spinnseide stellt Nylon weit in den Schatten ein wahres Wundermaterial. Aber bisher scheiterten alle Versuche den Faden der Spinnen industriell verwertbar und bezahlbar zu produzieren.

Nun gibt es neue wissenschaftliche Ansätze den Faden herzustellen. Bei einem wurden von Hamstern stammende Drüsenzellen mit dem Seiden-Gen geimpft und künstlich vermehrt. Das gewonnene Sekret vollzieht nun die ersehnte Kettenbildung und glänzte auch im Belastungstest.

Der zweite Ansatz setzt auf speziell gezüchtete Ziegen. Diesen Ziegen werden Gene eingepflanzt, die eigentlich von der Spinne stammen. Das soll dazu führen, dass in ihrer Ziegenmilch Seidenfäden schwimmen sollen, die nur noch herausgefiltert werden müssen.

Sollten diese Versuche gelingen und das Produkt bezahlbar und industriell herstellbar werden, würden sich Polizei und Militär tatsächlich sehr darüber freuen. Beide Institutionen haben an Westen aus diesem Material Interesse bekundet. Denn Westen aus Spinnengewebe wären besonders schusssicher und dazu federleicht.

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