Warum können viele Menschen bei Vollmond nicht einschlafen?

Melanie aus Schopfheim möchte wissen, warum der Mond den Schlaf beeinflusst.

Dem Mond werden geheimnisvolle Kräfte zugeschrieben, die sogar die Psyche der Menschen beeinflussen soll. Unbestritten ist, dass der Mond mit seinem Schwerefeld auf die Erde einwirkt, und umgekehrt. So bewirkt die Bewegung des Mondes um die Erde Ebbe und Flut. Aber kann dieser Himmelskörper tatsächlich auch das Verhalten von Menschen beeinflussen?

Im Herbst 2000 führte das Institut für Demoskopie in Allensbach eine Befragung durch. Damals gaben 39 Prozent der Westdeutschen an, bei Vollmond Schlafstörungen zu haben. Frauen berichteten häufiger von Schlafstörungen durch den Vollmond als Männer, aber auch häufiger von Schlafstörungen allgemein.

Wissenschaftler auf der ganzen Welt gehen dieser Frage nach, wie der Mond zu Schlafstörungen führt, doch bis jetzt konnte noch keine Studie diese Behauptung beweisen. Die Forscher glauben sogar, die Menschen bilden sich diesen Zusammenhang zwischen Mond und Schlaf nur ein.

So haben Psychologen festgestellt, dass Menschen einen Zusammenhang wahrnehmen, wenn ein Unglück bei Vollmond passiert. Nach dem Motto: "Das musste ja so passieren, schließlich war Vollmond." Ereignet sich das Unglück an einem anderen Tag, wird das nicht registriert.

Und dann lässt sich Schlaflosigkeit zu festen Zeiten auch lernen. Hat jemand bei Vollmond zwei- oder dreimal schlecht geschlafen, stellt er sich unbewusst wieder darauf ein, dass er beim nächsten Vollmond wieder nicht schlafen kann. In der Psychologie nennt man das eine "sich selbst erfüllende Prophezeiung".

Ein nachweisbarer Grund, weswegen man bei Vollmond schlechter einschlafen könnte: die Helligkeit. Verglichen mit dem Halbmond sind die drei Nächte um Vollmond zwölf mal so hell - man könnte sogar noch lesen. Weitere wissenschaftlich erklärbare Gründe gibt es bisher nicht.

Foto: Alessandro Zangrilli

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