Seit wann wird Kriminalistik betrieben?

Tobias aus Wuppertal fragt nach der Geschichte und Entwicklung der Kriminalistik. Wir zitieren dazu Dr. Rainer Köthe, den Verfasser von WAS IST WAS Band 98 "Kriminalistik". Er schreibt:

Mitte des 18. Jahrhunderts begann das Zeitalter der Aufklärung. Mit kritischem Verstand, genauer Beobachtung und logischem Denken verscuhte man Vorgänge in der Natur zu erklären. In ihrer Folge entwickelten sich Naturwissenschaften, Technik und Industrie.

Diese geistige Einstellung wirkte sich auch auf die Verbrechensbekämpfung aus. Man versuchte nun, dem Täter mit Verstandesmitteln auf die Spur zu kommen, ihm die Tat zweifelsfrei zu beweisen, um ihn dann wenn möglich zu einem Geständnis zu bringen. Der Richter musste die Aussagen der Zeugen und des Tatverdächtigen sowie die Beobachtungen am Opfer und am Tatort mit Hilfe logischen Denkens bewerten."

Die sich jetzt rasch entwickelten Naturwissenschaften halfen, unanfechtbare Beweise zu sichern. Mit chemischen Methoden ließen sich Giftmorde nachweisen und die Art des Giftes feststellen. Mediziner konnten Ursache und Zeitpunkt des Todes immer genauer bestimmen. Dazu kam noch die Fotografie und das Fingerabdruckverfahren. Sie dienten als Mittel, Täter auch wieder zu erkennen, wenn sie sich andere Namen und falsche Ausweise zugelegt hatten. So entstand die Wissenschaft von der Verbrechensaufklärung, die Kriminalistik.

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