"Wilma"- Das "Hurrikan-Monster"

Der Hurrikan "Wilma" ist zum gefährlichsten Sturm aller Zeiten geworden. Er erreicht Windgeschwindigkeiten bis zu 185 Stundenkilometer. Über fünf Meter hohe Flutwellen türmt er vor sich auf.

Nach seinem Zerstörungszug über Mexiko hat der Hurrikan Wilma über den warmen Küstengewässern weiter an Kraft gewonnen, bis er schließlich die Küste von Florida erreichte. In Key West verwandelten sich in kürzester Zeit viele Straßen in schlammige Kanäle. In Florida sind rund 2400 Armeeangehörige mobilisiert und weitere 3000 in Bereitschaft versetzt worden.

In Florida starben mindestens sechs Menschen, mehr als drei Millionen blieben ohne Strom.

Auf dem Foto siehst du ein Satellitenbild von Hurrikan Wilma, aufgenommen am 19. Oktober um 11.15 Uhr unserer Zeit. Bei Google Earth findest du aktuelle Aufnahmen. Wer sich die nur wenige Megabyte große Software auf den Rechner holt, kann quasi jeden Winkel der Erde erkunden. Google Earth ist der Globus des 21. Jahrhunderts.

Massive Zerstörungen:

Monsterhurrikan "Wilma" hat in Mexiko am Wochenende mindestens acht Menschen in den Tod gerissen und massive Zerstörungen angerichtet. Die Häuser und Wohnungen von mindestens einer Million Menschen wurden beschädigt. Über das Ausmaß der Zerstörungen in der Stadt Cancún mit 600 000 Einwohnern berichtete ein Augenzeuge, es sehe aus, als ob "ein Riese in der Stadt herumgetrampelt sei" und nach Lust und Laune Zerstörungen angerichtet habe. Der Strom fiel aus, Wasser stand teils eineinhalb Meter hoch in den Straßen von Cancún und erreichte bei einigen Hotels in Strandnähe den dritten Stock. Auf der Insel Isla Mujeres gingen binnen 24 Stunden mehr als 1500 Liter Regen pro Quadratmeter nieder.

Was macht Wilma so gefährlich?

Vor allem auf seine Langsamkeit führen Fachleute die gewaltigen Zerstörungen zurück, die Wilma angerichtet hat. Über Mexiko hatte sich der Hurrikan auf Kategorie zwei abgeschwächt, was bedeutet, dass er sich für einen Tropensturm dieser Größe sehr langsam fortbewegte und seine zerstörerische Kraft auf eine Region konzentrierte.

Über dem Golf von Mexiko hat Wilma aber dann wieder an Geschwindigkeit gewonnen und erreichte Florida als Hurrikan der Kategorie drei. Diese Kategorien sind in der so genannten Saffir-Simpson-Skala festgelegt. Eine Erklärung findest du am Schluss dieses Artikels.

"Alpha" zieht auf:

Während Wilma noch in Florida für Schrecken sorgte, zogt südlich der Dominikanischen Republik bereits ein neuer Tropensturm auf. Der neue Hurrikan wird "Alpha" genannt und ist der 22. Sturm der Saison 2005. Damit bricht er den bisherigen Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 100 Jahren.

Begriffserklärung:

Hurrikan: Tropischer Wirbelsturm, entsteht im Sommer, wenn die Wassertemperatur der Ozeane mindestens 27 Grad Celsius beträgt. Ab einer mittleren Windgeschwindigkeit von 63 Kilometern pro Stunde wird ein tropisches System als Sturm eingestuft und bekommt von Meteorologen einen Namen, erst ab 118 Stundenkilometern wird der Sturm zum Hurrikan. Die stärksten Winde eines Hurrikans herrschen normalerweise direkt neben dem Auge des Sturms.

Kerndruck: Maßstab für die Intensität eines Sturms.

Millibar: Maßstab für den Luftdruck (1 Millibar = ein tausendstel Bar).

Saffir-Simpson-Skala: Hurrikans werden je nach Windstärke auf einer Skala zwischen 1 (119 bis 153 Stundenkilometer) und 5 (schneller als 249 Stundenkilometer) eingereiht. Bei Stärke 2 können beispielsweise Dächer abgedeckt werden. Hurrikans der höchsten Stufe sind selbst für fest gemauerte Gebäude gefährlich.

Mehr über den Verlauf der aktuellen Tropenstürme erfährst du beim National Hurricane Center der USA (in englischer Sprache) .

Text: RR, Bild: Google Earth

24. 10. 2005 / aktualisiert: 25.10.2005

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