Weshalb sind Nord- und Südpol magnetisch?

Das fragt Lieselotte aus Molsberg.

Für die Wissenschaftler waren die Ursachen für dieses Magnetfeld lange ein Geheimnis. Heute sind die Forscher der Meinung, dass das erdmagnetische Feld durch elektrische Ströme im Inneren des Erdkerns zustande kommt. Die Quellen dieses Erdmagnetfeldes liegen also im Inneren der Erde und in ihrem Aufbau begründet.

Der innere Kern der Erde besteht aus einem Eisenkern, der in einen festen inneren und einen flüssigen äußeren Bereich aufgeteilt ist. Der flüssige Eisenkern verfügt bei den dort herrschenden Temperaturen über keinen Magnetismus. Das Magnetfeld muss also im flüssigen Bereich entstehen, was nur möglich sein kann, wenn das flüssige Eisen sich ständig bewegt. Dann kann ein Prozess, der als Geodynamo bezeichnet wird, ein Magentfeld aufrechterhalten.

Diese Bewegung des Eisens entsteht, weil das wärmere und damit leichtere Eisen aufsteigt, während das kältere und damit schwerere Eisen absinkt. Bei dieser Bewegung kühlt der Erdkern aus. Nach und nach wird der Erdkern so kalt sein, dass er nur noch aus festem Eisen besteht und die Erde wird ihr Magnetfeld sozusagen verlieren.

Doch so lange das Magnetfeld noch existiert, ist die stärkste Wirkung an den Enden, also den magnetischen Süd- und Nordpolen, zu spüren. Die Magnetpole stimmen nicht mit den geografischen Polen überein, denn sie haben sich im Laufe der Jahrmillionen verschoben. Derzeit liegen die magnetischen Pole ca 2000 Kilometer von den geografischen Polen entfernt.

Die Änderungen des Magnetfeldes entstehen, wenn sich das Strömungsverhalten des flüssigen Eisens im erdkern ändert.

200 Obervatorien messen weltweit ständig das Erdmagnetfeld. Bei diesen Messungen werden die Stärke und Richtung des Feldes bestimmt. Seit 1840 misst auch das Geophysikalische Observatoirum der Universität München diese Daten. Seitdem hat sich das Erdmagnetfeld um 18 Grad nach Osten gedreht und seine Stärke um bis zu 5 Prozent geändert.

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